Siegfrieden und unbeschränkter U-Boot-Krieg lauteten die Parolen in Seebergs Lager. Dazu gehörte u.a. der spätere Erlanger Professor Paul Althaus, der als Feldprediger seinen „Gott der feldgrauen Männer fand“, der Kopf der Lutherrenaissance, Karl Holl, sowie der Politiker und Theologe Gottfried Traub. Letzterer reagierte 1917 auf den Friedensappell von Benedikt XV. so: „Wir gehen nicht nach Rom und nicht nach Stockholm, wir gehen nach Friedrichsruh und auf die Wartburg und warten bis der Sieg der deutschen Waffen zu Wasser und zu Land sich voll entscheidet". Innere Reformen, insbesondere eine Wahlrechtsreform, galten den Annexionisten als hohes Risiko. Auch pietistische Kreise sahen mit dem „Wahlsystem der Gasse“ den „Volksstaat“ heraufziehen, in dem die Kirche von den „künftigen Herren“ die "Bescheinigung für ihre bisherige Staatsfrommheit" erhalten werde, was allerdings die Chance zur deren Besinnung eröffne, wie im Wochenblatt „Licht und Leben“ zu lesen stand.
Das Lager der sozialliberalen Protestanten um Troeltsch, Adolf von Harnack und den Kieler praktischen Theologen Otto Baumgarten dagegen hatte bereits vor dem Krieg auf gesellschaftlichen Ausgleich und eine Integration der Arbeiterschaft gesetzt. Nun fokussierte der von Kaiser Wilhelm II. hochgeschätzte Harnack die Nachkriegssituation und drängte in zwei Denkschriften an den Reichskanzler auf Reformen. Er verlangte eine Wahlrechtsänderung, volle Religionsfreiheit, das Koalitionsrecht für Gewerkschaften und eine Ergänzung der deutschen Politik und Kultur mit westeuropäischen Ideen. Nur so könne das deutsche Volk zu „dem in Gott gegründeten Idealismus“ durchdringen. Troeltsch forderte in seiner Kaisergeburtstagsrede 1916 Verantwortung für eine Nachkriegsordnung und suchte in der Geschichte nach Wertmaßstäben für die Zukunft. Ihm schwebte eine „Kultursynthese des Europäismus“ vor. Vom alldeutschen Chauvinismus war man hier weit entfernt. Otto Baumgarten griff diesen als antichristlich an, da „die selbstgefällige, trotzige Verleugnung alles Interesses an der Menschheit“ unvereinbar sei "mit der Grundgesinnung eines Jüngers Jesu“.
Im Jahr des 400. Reformationsjubiläums prallten beide Lager nicht nur im Streit um die Demokratie hart aufeinander. Die Annexionisten feierten den Sturz des gemäßigten Reichskanzlers Bethmann-Hollweg. Zugleich wurde Generalfeldmarschall von Hindenburg anlässlich seines 70. Geburtstags zum deutschen und evangelischen Christen par excellence und Gegenüber Luthers stilisiert. Eine Schrift zum Reformationsjubiläum stellte „Hindenburgworte im Lutherton“ neben „Lutherworte zu Hindenburggedanken.“ Luther erschien als „Mann von Erz“ bzw. Schmied, wie in diesem Gedicht:
Du stehst am Amboß, Lutherheld,
Umkeucht von Wutgebelfer
Und wir, Alldeutschland, dir gesellt,
Sind deine Schmiedehelfer.
Wir schmieden, schmieden immerzu
Alldeutschland, wir und Luther Du
Das deutsche Geld und Eisen.
Und wenn die Welt in Schutt zerfällt,
Wird deutsche Schwertschrift schreiben:
Das Reich muß uns doch bleiben.
Intellektuell anspruchsvoller konzipierte Reinhold Seeberg die Reformation dogmengeschichtlich als Christentum im "germanischen Geist", die sich durch „Konzentration aller Kräfte in einer heroischen Führerpersönlichkeit" auszeichne. Nicht völkisch, sondern kulturell wertete dagegen der Historiker Robert Holtzmann die Reformation als „ganz große deutsche Kulturtat“ und politisch als "eminent demokratische Bewegung".
Als die Monarchie 1918 kollabierte, herrschte auch im sozialliberalen Lager kein Jubel. Liebster predigte: „Der stolze Bau des neuen deutschen Kaisertums ist zusammengebrochen wie ein Kartenhaus. Es ist nichts mehr davon vorhanden als die leeren Paläste, auf denen die rote Fahne weht.“ Und weiter: „Ebensowenig wie ich gleichgültig bleiben könnte, wenn sie mir meinen Vater verjagten, kann ich mich freuen, daß sie den Kaiser abgesetzt haben.“ Während aber Seeberg, Althaus, Holl und Traub weiterhin für den deutschnationalen Weg des Mehrheitsprotestantismus wirkten, gelang es den sozialliberalen Protestanten, sich auf den Boden der neuen Republik zu stellen: Troeltsch saß 1919 für die linksliberale Deutsche Demokratische Partei Friedrich Naumanns, in der auch Baumgarten und Rade aktiv waren, in der Preußischen Landesversammlung. Zudem wurde er Unterstaatssekretär im Preußischen Kultusministerium. Harnack war als Reichskommissar für Kirchen- und Schulfragen an der Weimarer Nationalversammlung beteiligt.