Jubiläum

(Illustration: Klaas Neumann für chrismon)

Am 31. Oktober 1517, so will es die Legende, schlug Martin Luther seine 95 Ablassthesen mit dem Hammer an die Tür der Wittenberger Schlosskirche. Ein Ereignis mit immensen Folgen: Die Reformation veränderte die Welt. Wie wurde im Laufe der Jahrhunderte in Politik, Kirche und Gesellschaft an Luthers Thesenanschlag erinnert - und was lässt sich daraus für die bevorstehende 500-Jahrfeier ablesen?

„In Erinnerung daran trinken wir" – Reformationsjubiläen durch die Jahrhunderte: 500 Jahre sind vergangen, seit sich mit dem Thesenanschlag Martin Luthers der Blick auf Kirche und Gesellschaft grundlegend veränderte. Das sind auch 500 Jahre, in denen es vielfach Gelegenheit gab, diese Geburtsstunde der Reformation zu feiern und vor allem in runden Jubiläen zu würdigen.
Altbischof Leich: Honecker feierte das Lutherjahr 1983 „mit einer Träne im Knopfloch": Die DDR-Führung wollte mit dem Lutherjahr 1983 nach Ansicht des Thüringer Altbischofs Werner Leich ihr internationales Ansehen aufwerten - aber „auf keinen Fall die Kirchen stärken".
Von der Reformation bis heute: Politik auf Luthers Rücken: Die Reformation und ihre Instrumentalisierung: Der Historiker Hartmut Lehmann (76) äußert sich im Interview über den Missbrauch Martin Luthers durch die Politik, die Idee eines „Luthergroschens" für soziale Zwecke - und was er selbst am 31. Oktober 2017 gerne tun würde.
Lutherbilder im Wandel der Zeiten (I): Wer sich mit Luther beschäftigt, macht sich jeweils sein eigenes Bild von ihm. Von daher wundert es nicht, dass es viele verschiedene Lutherbilder gibt. Ein Gang durch die Jahrhunderte.
Lutherbilder im Wandel der Zeiten (II): „Er ist schimpffroh, zanksüchtig, ein mächtiger Hasser, zum Blutvergießen von ganzem Herzen bereit." Wie kam Thomas Mann zu diesem vernichtenden Urteil über Luther? Und wie dachten Friedrich Nietzsche, Psychoanalytiker oder Kommunisten über den Reformator?
Posen und Pathos – Lutherdenkmäler konservieren zumeist die Sicht vergangener Zeiten: Er streckt den Finger oder ballt die Faust, der entschlossene Blick geht in das aufgeschlagene Buch oder aber in die Ferne: Martin Luther gibt auf Denkmälern seit Generationen zumeist den Unerschütterlichen. Andere Darstellungen haben es schwer.