500 Bäume für Wittenberg

Luftaufnahme des Luthergartens in Wittenberg
Luftaufnahme des Luthergartens in Wittenberg (Foto: Steffen Mainka/fotofliegen.de, © LWB-Zentrum)

Wenn im Jahr 2017 weltweit des Wittenberger Thesenanschlags vor 500 Jahren gedacht wird, soll die Erinnerung an die Anfänge der Reformation bereits kräftige Wurzeln geschlagen haben. Seit Beginn der Luther-Dekade 2008 werden in Wittenberg nach und nach 500 Bäume gepflanzt, die im Stadtbild als grüne Monumente für 500 Jahre lebendige Reformation wachsen und gedeihen sollen.

Ein Teil dieser Bäume steht im Park „Luthergarten“, der in den Wittenberger Wallanlagen (an der Andreasbreite) als lebendiges Denkmal an den Ausgangspunkt der Reformation in Wittenberg erinnern und gleichzeitig über die Stadt hinaus weisen soll. Kirchen aus aller Welt und aller Konfessionen sind eingeladen, die Patenschaft für einen der 500 Wittenberger Bäume zu übernehmen und parallel dazu einen Baum im Bereich ihrer Heimatkirche zu pflanzen.

Positive Impulse für Stadt, Region und Land

Initiator des Projekts ist der Lutherische Weltbund (LWB) in Genf, an der Umsetzung beteiligen sich das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB), die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) und die Lutherstadt Wittenberg.

Durch das partnerschaftliche Konzept entstehen zahlreiche neue Kontakte und kommunikative Prozesse. Die Impulse strahlen positiv aus in Stadt, Region und Land und tragen dazu bei, grenzübergreifend Zeichen zu setzen für die Bedeutung der Reformation. Die weltweite Dimension des Projekts entspricht für den LWB seinem Grundverständnis der Kirche, wie es in seiner Verfassung formuliert ist: „Der Lutherische Weltbund bekennt die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche und will der Einheit der Christenheit dienen.“ Auf dieser Basis will der LWB die ökumenische Tragweite des Reformationsjubiläums und die Bedeutung für die ökumenischen Beziehungen unterstreichen.

Bäume aus allen Erdteilen

Der Luthergarten wird nach den Plänen des Landschaftsarchitekten Andreas Kipar (Mailand/Duisburg) als Oval gestaltet, in dem 270 Bäume aus unterschiedlichen Erdteilen gepflanzt werden. Vorzugsweise im Bereich der alten Wallanlagen der Stadt Wittenberg werden weitere 230 Bäume eingesetzt, so dass sich eine Gesamtzahl von 500 Gehölzen ergibt, die die 500 Jahre Reformation symbolisieren. Der Platz in der Mitte des Gartens wird in Form einer Lutherrose gepflastert.

Bei den Maßen der gesamten Anlage spielt mehrfach die Zahl 95, Anzahl der Lutherschen Thesen, eine Rolle. Wege und Alleen verbinden den Park mit der Welt, einzelne führen ins Zentrum der Stadt Wittenberg, zur Schlosskirche und zur Stadtkirche als weiteren Denkmalen der Reformationsgeschichte. Dazwischen erstrecken sich Streuobstwiesen mit heimischen Obstsorten. Der gesamte Park „Luthergarten“ entsteht in neun Bauabschnitten in den Jahren 2009 bis 2017.

Video: LWB