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Jahresrückblick 2017

Das Jahr 2017 war der Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 500. Reformationsjubiläum. Am 31. Oktober jährte sich der Thesenanschlag Martin Luthers in Wittenberg zum fünfhundertsten Mal. Das Jahr bildete mit seinen zahlreichen Veranstaltungen und Feierlichkeiten auch den Abschluss der Lutherdekade, die zehn Jahre lang auf das Jubiläum vorbereitet und hingeführt hatte.

Der Mittelpunkt der Aktivitäten am 31. Oktober lag natürlich in der Lutherstadt Wittenberg selbst, wo der zentrale Festgottesdienst und der offizielle Festakt zum Reformationsjubiläum stattfanden. Ergänzt wurden die Veranstaltungen das gesamte Jahr hindurch mit zahlreichen kleinen und großen Ausstellungen zum Thema Reformation und Martin Luther. So zeigten die Nationalen Sonderausstellungen in Berlin, Eisenach und Lutherstadt Wittenberg verschiedene Aspekte: Die weltweite Wirkung des „Luthereffekts“ war ebenso Thema wie „Luther und die Deutschen“, aber auch die Person Luther wurde betrachtet, nämlich in der Schau „Luther! 95 Schätze – 95 Menschen“.

In Bayern widmete sich die Landesausstellung „Ritter – Bauern – Lutheraner“ der Reformation und ihren Folgen, während im Welterbe Zeche Zollverein „Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“ im Fokus stand.

Wie schon bei der Eröffnung des Reformationsjubiläums in Berlin wurde auch 2017 immer wieder der ökumenische Charakter des Jubiläums betont. Erstmals feierten die Protestanten zusammen mit Vertretern der katholischen Kirche den Beginn der Reformation. Ein ökumenischer Buß- und Versöhnungsgottesdienst in Hildesheim war dabei ein deutliches Signal für mehr Gemeinschaftlichkeit zwischen der katholischen und evangelischen Kirche. Aber auch beim Kirchentag in Berlin und den Kirchentagen auf dem Weg in mitteldeutschen Städten fanden zahlreiche ökumenische Veranstaltungen statt.

In Wittenberg wurde den gesamten Sommer über gefeiert. Mit zahlreichen Veranstaltungen lockte die Weltausstellung Reformation Besucher aus ganz Deutschland, Europa und der Welt an. Darüber hinaus  war das Jubiläum ein beispielloses bundesweites Kulturprojekt und zog mit Veranstaltungen wie „Luther und die Avantgarde“ oder dem Pop-Oratorium „Luther“ eine breite Öffentlichkeit an.

Am Ende dieses ereignisreichen und bemerkenswerten Jahres soll hier noch einmal auf einige ausgewählte Momente des Jubiläumsjahrs 2017 zurückgeschaut werden.


Januar
Der Europäische Stationenweg macht Halt in Rom
Beim Halt des Europäischen Stationenwegs in Rom stand die Ökumene im Mittelpunkt. So begrüßte Papst Franziskus im Vatikan die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus.
(Bild: epd-bild/Agenzia Romano Siciliani/O.R.)
Februar
Fernsehfilm ”Katharina Luther“ zeigt das Leben von Katharina von Bora
Das „ganze Leben“ wollen Katharina von Bora und Martin Luther – samt Ehe, Hausstand und Kindern. Dass dazu auch Verunsicherung und Verzweiflung gehören, zeigt der Film „Katharina Luther“, der im Ersten zu sehen ist.
(Bild: MDR/EIKON Süd/Junghans)
Ich fürchte nichts…
Das Kölner N.N.-Theater bringt Martin Luther auf die Bühne. Im Fokus des Stücks stehen Luthers Ambivalenz und die Interpretationen seiner Schriften.
(Bild: epd-bild/Dörthe Boxberg)
März
Das Reformationsjubiläum ist ein Schwerpunkt auf der ITB
Neben Reformator Martin Luther höchstpersönlich informierte auch die Staatliche Geschäftsstelle „Luther 2017“ gemeinsam mit der Deutschen Zentrale für Tourismus über die zahlreichen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2017. „Das Jubiläumsjahr ist bereits offiziell eröffnet und wird in den nächsten Wochen mit hunderten Veranstaltungen in ganz Deutschland volle Fahrt aufnehmen“, sagte Astrid Mühlmann, Geschäftsführerin der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017“.
(Bild: KNO/Florian Ziegler)
Fee gewinnt „machtWorte!“-Poetry Slam in Leipzig
Der „MachtWorte!“-Poetry Slam der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017“ eröffnete im März die mir Kulturnächte zur Leipziger Buchmesse. Nach einer spannenden Vorrunde setzte sich im Dreierfinale die Slammerin Fee durch – auch wenn das Publikum zweimal zur Applausprobe antreten musste.
(Bild: Staatliche Geschäftsstelle „Luther 2017“/Sandrino Donnhauser)
April
Bundespräsident Steinmeier eröffnet den Reigen der Nationalen Sonderausstellungen
In Berlin eröffnet Bundespräsident Steinmeier als Schirmherr den Reigen der drei Nationalen Sonderausstellungen. Im Fokus der Ausstellung „Der Luthereffekt“ steht die weltweite Wirkung der Reformation. In Eisenach auf der Wartburg werden „Luther und die Deutschen“ betrachtet, während in Wittenberg bei „Luther! 95 Schätze – 95 Menschen“ die Person Martin Luther in den Blick gerückt wird.
(Bild: Deutsches Historisches Museum/Wolfgang Siesing)
Mai
„Luther in Brass“ eröffnet den Kultursommer Rheinland-Pfalz
Die Bedeutung von Rheinland-Pfalz für die Reformation ist nicht zu leugnen. Und so ist dort zum Thema Reformation jede Menge los – nicht nur in den „verdächtigen“ Städten Worms und Speyer. Der jährliche Kultursommer steht in diesem Jahr unter dem Motto „Epochen und Episoden“. Eröffnet wird er vom Blechbläserfestival „Luther in Brass“.
(Bild: kultursommer.de)
Umjubelter Auftritt, ernste Worte – Obama auf dem Kirchentag
Der frühere US-Präsident Barack Obama war der Stargast schlechthin beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin. Allein sein Auftritt bei einer Podiumsdiskussion unter anderem mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zog 70 000 Menschen an.
(Bild: epd-bild/Thomas Lohnes)
Juni
„Martin Luther – Der Anschlag“ eröffnet die Bad Hersfelder Festspiele
Geschrieben und inszeniert von Dieter Wedel, der dafür unter anderem die Luther-Dramen von John Osborne und John von Düffel sowie Motive und Texte von August Strindberg, Stefan Zweig und G. B. Shaw zurate zog, zeigt vier Facetten Luthers. Diese werden von verschiedenen Schauspielern verkörpert – zu sehen sind der Reformator, der „Wutbürger“, der überhebliche und der zweifelnde Luther.
(Bild: Bad Hersfelder Festspiele)
Juli
Konfirmanden aus ganz Deutschland im Sommer in Wittenberg
Rund 12 000 Jugendliche aus ganz Deutschland und zum Teil aus dem Ausland nehmen über den ganzen Sommer an Konficamps in Lutherstadt Wittenberg teil. Unter dem Titel „Trust and Try“ lernen sie mit Teamern und Pfarrern aus ihren Gemeinden, was es heißt, aufeinander zu vertrauen und Neues auszuprobieren – vom Hochseilklettern bis zum Konfirmandenunterricht.
(Bild: epd-bild/Jens Schlüter)
Unterm Segenbogen
BlessU-2, der erste Segensroboter der Welt, wird zu einem der Gesprächsthemen der Weltausstellung Reformation. Über die Idee, Menschen von einem Roboter einen Segen zusprechen zu lassen, wird weltweit berichtet.
(Bild: epd-bild/Christina Özlem Geisler)
September
Instagrammer erkunden Marburg und die Nationalen Sonderausstellungen
Die Staatliche Geschäftsstelle „Luther 2017“ hatte mit den Partnern vor Ort jeweils einen InstaWalk – sozusagen ein Spaziergang, bei dem Bilder für die Plattform Instagram gemacht werden – organisiert. Während in Marburg am Sonnabendnachmittag Stadt und Residenz erkundet werden konnten, waren die InstaWalks durch die Nationalen Sonderausstellungen noch exklusiver. Die Sonderausstellungen öffneten jeweils nach den offiziellen Öffnungszeiten ihre Tore für eine auserwählte Gruppe von Instagrammern, die die Ausstellungen dann erkunden und nach eigenem Interesse und Gusto fotografieren konnten.
(Bild: KNO)
Miguel Fugaz gewinnt Bundesfinale von „machtWORTE!“
Das Bundesfinale des „machtWorte!“-Poetry Slams der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017“ gewann der Miguel Fugaz aus Bayern. Im Finale setzte er sich gegen Fee und Tobias Gralke durch.
(Bild: Staatliche Geschäftsstelle „Luther 2017“/Marko Schoeneberg)
Schau zu Tetzel und Ablasshandel in Jüterbog
Eine Ausstellung im brandenburgischen Jüterbog stellt Luthers Widersacher Tetzel und den Ablasshandel vor. Zu sehen ist auch ein sogenannter Tetzelkasten.
(Bild: Stadt Jüterbog)
„LUTHER dancing with the gods“ – Bach trifft Performance
Der Rundfunkchor Berlin beteiligt sich mit einem Projekt des New Yorker Künstlers Robert Wilson, das einen ganz speziellen Blick auf den Reformator Martin Luther wirft, an den Feierlichkeiten zum Reformationsjubiläum. Hier geht es spezifisch um Luther – verstanden als Reformator wider Willen – und seine Wirkung auf die Künste und in den Künsten.
(Bild: © Lovis Ostenrik)
Oktober
Leipziger Bibliothek zeigt neu entdeckte Wittenberger Chorhandschrift
Ein Highlight der Ausstellung „Geist aus den Klöstern“, die in der Biblioteca Albertina eröffnet wurde, ist eine fast 500 Jahre alte Chorhandschrift aus Wittenberg. Sie war erst wenige Monate zuvor in Leipzig entdeckt worden. Das einzelne Doppelblatt dürfte das älteste bekannte Zeugnis aus der Gottesdienstpraxis der jungen protestantischen Kirche sein.
(Universitätsbibliothek Leipzig, Deutsche Fragmente 82, CC BY 4.0)
Sonderausstellung in Mannheim über herausragende Bedeutung des deutschen Südwestens für die Reformation
„REFORMATION! Der Südwesten und Europa“ beleuchtet die wechselvolle Geschichte der Reichsstädte im Südwesten sowie der Territorien Württemberg, Baden und Kurpfalz. Hier kreuzten sich die Wege Luthers und anderer bedeutender Reformatoren, wie etwa Martin Bucer, Johannes Brenz und Erhard Schnepf.
(Bild: © hgb, Hannover)
„Geburtstagsfeier“ der Reformation ein toller Erfolg
Am Reformationstag 2017 veranstalteten die Staatliche Geschäftsstelle „Luther 2017“ und die Evangelische Wittenbergstiftung gemeinsam die „Geburtstagsfeier“ der Reformation. Dabei wurde in der Exerzierhalle in Wittenberg der zentrale Festgottesdienst – dank Liveübertragung – mitgefeiert, es gab Mitmach-Aktionen, einen Gospelchor, den ebenfalls live übertragenen Festakt und eine Geburtstagstorte mit jeder Menge Kerzen.
(Bild: KNO)
November
Die Deutsche Oper Berlin zeigt Giacomo Meyerbeers „Le prophète“
Mit der Aufführung der Grand Opéra „Le prophète“ schließt die Deutsche Oper Berlin ihren Meyerbeer-Zyklus ab. Im Stück geht es um die Wiedertäuferbewegung und ihre kurzlebige Herrschaft im westfälischen Münster.
(Bild: © Bettina Stöß)
Dezember
Offiziell: Wiedmann-Bibel ist größtes Leporello der Welt
Das Guinness World Record Team hat bestätigt, dass die Wiedmann-Bibel einen Weltrekord aufgestellt hat. Ein halbes Jahr nach dem Weltrekordversuch beim „Kirchentag auf dem Weg“ in Magdeburg ist die Wiedmann-Bibel mit einer Fläche von insgesamt 645,2 Quadratmetern nunmehr offiziell das größte Leporello der Welt.
(Bild: Wiedmann Media AG)
Informationen

Autor:luther2017.de Datum:30-12-17
Schlagworte:
Bildergalerie, 2017, Lutherdekade, Reformation, Reformationsjubiläum, Jubiläumsjahr