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Studie: „Reformation 1517-2017. Ökumenische Perspektiven"

In Würzburg stellte der Ökumenische Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen die Studie „Reformation 1517-2017. Ökumenische Perspektiven“ vor.

Bild v.l.n.r.: Bischof Prof. Dr. Martin Hein, Karl Kardinal Lehmann, Prof. Dr. Dorothea Sattler, Prof. Dr. Volker Leppin (die beiden Letztgenannten als wissenschaftliche Leiter des Arbeitskreises) (Bild: Bistum Mainz/Matschak)

Der Ökumenische Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen (ÖAK) hat die Studie „Reformation 1517-2017. Ökumenische Perspektiven“ herausgegeben. Die Publikation, die bereits 2014 erschienen war, wurde am Mittwoch (25.03.) im Rahmen einer Pressekonferenz im Exerzitienhaus Himmelspforten in Würzburg vorgestellt. An der Pressekonferenz nahmen unter anderem der katholische Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, und der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, teil. 

Die Kirchen sind füreinander da

In der Studie des ÖAK wird die Erinnerung an die Reformation als ein „ökumenisches Ereignis“ bezeichnet, „durch das die Gemeinschaft zwischen den evangelischen Kirchen und der römisch-katholischen Kirche vertieft werden kann“. Es sei gut, dass sich viele ökumenische Kreise gemeinsam um das Gedächtnis der Reformation bemühten. „Die Reformation hat ursprünglich keine Spaltung der westlichen Christenheit intendiert, sondern wollte die Erneuerung der gesamten Kirche aus dem Geist des Evangeliums. Die Besinnung auf die Reformation stärkt die Ökumene und die ökumenische Theologie. Sie macht deutlich: Die Kirchen sind füreinander und nicht gegeneinander da“, heißt es in dem Text. Bischof Hein erklärte, dass die Studie sage, „was gegenwärtig gemeinsam zu sagen möglich ist“. Ihr Ziel sei „der Versuch einer gegenseitigen Verständigung, die das Anliegen der Reformation würdigt und fruchtbar macht“. Die beteiligten Theologen seien sich einig, dass aufgrund der intensiven ökumenischen Arbeit und der vielfältigen Kooperationen der Kirchen „inzwischen die Gemeinsamkeiten der Kirchen im Vergleich mit den verbleibenden Differenzen bei Weitem überwiegen“. Dieses theologische Fazit dürfe seiner Ansicht nach nicht unterschätzt werden.

Reformationsjubiläum als Impuls für Ökumene?

„Die Einstellungen zur Reformation und die Erfahrungen mit den Folgen der Reformation aber sind unterschiedlich und dürfen es auch sein“, hebt die Studie hervor. Das Reformationsgedenken sei „sowohl freudiges Feiern der Reformation als auch selbstkritische Besinnung“. Es sei ein „Zeichen der ökumenischen Verbundenheit“, wenn am Gedenktag der Reformation am 31. Oktober 2017 christliche Gemeinden aller Konfessionen an ihren Orten ökumenische Gottesdienste feierten. Der Theologe und Professor für Kirchengeschichte, Volker Leppin, betonte, dass in der Studie „das Reformationsereignis konsequent als historisches und theologisches Geschehen“ beschrieben werde. Es gehe nicht nur um die theologischen Lehren, sondern auch um das gesamtgesellschaftliche Geschehen „Reformation“. Das Jahr 2017 könne als ein „Impuls für Ökumene“ verstanden werden.

ÖAK als einer der ältesten gemeinsamen Arbeitskreise

In seiner Begrüßung hatte Kardinal Lehmann den ÖAK vorgestellt, der – 1946 gegründet – „zu den ältesten ökumenischen gemeinsamen Arbeitskreisen“ in Deutschland zähle. Nachdem sich die Arbeit zunächst „in aller Stille“ vollzogen habe, wurden später Referate und Ergebnisse der Sitzungen veröffentlicht; seit 1982 hat der Kreis eine eigene Buchreihe mit dem Titel „Dialog der Kirchen“. Lehmann selbst hatte von 1976 bis 1988 die wissenschaftliche Leitung von katholischer Seite inne, seit 1988 ist er Vorsitzender von katholischer Seite. Zusammen mit Bischof Martin Hein steht er dem Arbeitskreis stehen vor.


Die Studie ist im Verlag Herder/Freiburg erschienen

 

 

Informationen

Autor:luther2017 Quelle:Bistum Mainz Datum:27-03-15
Schlagworte:
Ökumene, Reformationsjubiläum, Religion, ÖAK