Der Wissenschaftliche Beirat zur Vorbereitung der 500-Jahr-Feier der Reformation diskutiert öffentlich über die Folgen der Reformation. Unter der Moderation von Heike Schmoll (FAZ) geht es um die Frage, was feiern Kirche und Staat eigentlich? Hat die Reformation der Welt eine neue Epoche und Glück gebracht, war sie ein Vorläufer der Aufklärung oder waren hier religiöse Eiferer am Werk, die Glaubenswahrheiten ohne Rücksicht auf den Frieden der Welt verkündeten? War die weltweit ausstrahlende Reformation Glaubenskampf um das Jenseits oder politische Erschütterung des Diesseits? Wer genau hinschaut, erkennt dass der Disput um Wesen und Wirkung der Reformation immer ein Spiegel für die eigene Zeit ist. Wie wurden wir zu dem was wir sind? Und was genau sind wir eigentlich? Wofür steht das westliche Gesellschaftsmodell? Wie halten es die säkularisierten Gesellschaften mit der Religion und haben wir eine Zukunft ohne Glauben? Oder aber haben die Entwicklung des modernen Staates und die Aufklärung die zerstörerische Kraft von Religionen nur stillgestellt und droht der postmodernen Welt erneut der Kampf der Kulturen und Glaubensgewissheiten?
Diese und noch weitere grundlegenden Fragen werden im Rahmen einer öffentlichen Podiumsdiskussion in der Humboldt-Universität diskutiert.