Am 13. November 1486 wurde Johannes Eck in Egg an der Günz bei Memmingen geboren. Als katholischer Theologe war er Luthers Gegner bei der Leipziger Disputation, wo er Luther die Aussage entlockte, einige der Thesen des als Ketzer verbrannten Jan Hus seien „wahrhaft evangelisch“ und eben nicht häretisch.
Eck, eigentlich Johann(es) Maier, entstammte als Sohn des Dorfamtmanns Michael Maier einfachen Verhältnissen. Er wuchs bei seinem Onkel Martin Mayer, einem Pfarrer, in Rottenburg am Neckar auf. Aber schon ab seinem zwölften Lebensjahr studierte er Theologie, Philosophie, Philologie, Rechts- und Naturwissenschaften an den Universitäten in Heidelberg, Tübingen und Köln. Im Dezember 1508 wurde Eck (benannt nach seinem Geburtsort) in Straßburg zum Priester geweiht. Schließlich promovierte er in Freiburg und wurde 1510 Professor für Theologie in Ingolstadt.
Außergewöhnlich umfangreich gebildet
Dieser Werdegang lässt eine für die Zeit außergewöhnliche Bildung erkennen. Eck galt zudem als herausragender Rhetoriker. Seine Verteidigung eines Zinses von 5 Prozent – längst zum Beispiel beim Bankhaus Fugger üblich – brachte ihm zwar Aufsehen, aber auch die Kritik, ein Fuggerknecht, Opportunist und Handlanger des Großkapitals zu sein. Luthers Thesen stand Eck anfänglich durchaus wohlwollend gegenüber, verfasste jedoch für den Eichstätter Fürstbischof Gabriel von Eyb – Eck war Domherr in Eichstätt – „Adnotationes“, also Anmerkungen, zu 18 Thesen Luthers.