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Thomas Müntzer. Ein Knecht Gottes

In Allstedt wird die Ausstellung „1523 – Thomas Müntzer. Ein Knecht Gottes“ eröffnet

Der Theologe und Bauernführer Thomas Müntzer (Bild: akg-images GmbH)
Der Theologe und Bauernführer Thomas Müntzer (Bild: akg-images GmbH)

Erst ein Weggefährte Martin Luthers, wurde er später zu dessen größtem Widersacher. Für rund 175 Jahre bestimmte Luther maßgeblich das Bild des Theologen und Reformators Thomas Müntzer als „Satan von Allstedt“. Später verklärte ihn die Führung der DDR als „Bauern- und Sozialrevolutionär“. Anlässlich der Reformationsdekade haben Burg & Schloss Allstedt nun die einmalige Gelegenheit genutzt, die 1989 eingerichtete Thomas-Müntzer-Ausstellung nach dem neuesten Stand der Forschung neu zu konzipieren. Am Freitag (28.11.14) wird in der Burg und dem Schloss Allstedt die Ausstellung „1523 – Thomas Müntzer. Ein Knecht Gottes“ eröffnet.

Müntzers Wirken in Allstedt

Thomas Müntzers Zeit in Allstedt gehörte zu der schaffensreichsten seines Lebens. Von März 1523 bis August 1524 war er Pfarrer der Stadtpfarrkirche St. Johannis. Seine hier entstandenen Schriften und Drucke beeinflussten nachhaltig das Reformationsgeschehen. In Allstedt sah er die Chance, eine „wahrhaft“ christliche Gemeinde aufzubauen, wie sie in der Anfangszeit der Kirche bestand. Als erster Reformator überhaupt hielt er hier einen Gottesdienst komplett in deutscher Sprache und schuf eine Gottesdienstordnung für den Alltag (Evangelisches Kirchenamt) und die Sonntage (Deutsch-Evangelische Messe).

(Foto: Veranstalter)

Ort der „Fürstenpredigt“

Den Besucher erwartet eine vielseitige Ausstellung, die den Schwerpunkt auf das Wirken des Reformators Thomas Müntzer in Allstedt legt. Wichtigstes Ausstellungsstück ist die spätgotische Hofstube, die um 1500 von Kurfürst Friedrich dem Weisen erbaut wurde. Hier hatte Müntzer im Juli 1524 vor Herzog Johann dem Beständigen und dessen Sohn Johann Friedrich eine Predigt über die „Auslegung des andern Unterschieds Danielis des Propheten“ gehalten. In dieser, als „Fürstenpredigt“ in die Geschichte eingegangenen Predigt, mahnte Müntzer die Fürsten, sich ihrer Verantwortung für den Schutz der „wahren“ christlichen Gemeinde zu stellen. Eine Reaktion der Fürsten ist zwar „offiziell“ nicht bekannt, doch nur wenige Wochen später musste Müntzer aus Allstedt nach Mühlhausen fliehen.

Als Höhepunkt der Ausstellung wird diese Fürstenpredigt im Original zu sehen sein. Neben verschiedenen Objekten aus Müntzers Zeit, sind in der gesamten Ausstellung Stationen eingefügt worden, die Kinder dazu einladen, auf Entdeckungstour zu gehen, um das Zeitalter der Reformation kennen zu lernen.

Die neue Thomas-Müntzer-Ausstellung stärkt Burg & Schloss Allstedt als authentischen Reformationsort. Möglich wurde ihre Neugestaltung durch die Förderung des Bundes, des Landes Sachsen-Anhalt sowie der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Mansfeld-Südharz.


Nähere Informationen zu Burg & Schloss Allstedt erhalten Sie unter: www.schloss-allstedt.de, Tel.: 034652/519, Burg & Schloss Allstedt, Schloss 8, 06542 Allstedt

Informationen

Autor:luther2017 Quelle:Schloss Allstedt/luther2017.de Datum:24-11-14
Schlagworte:
Thomas Müntzer, Predigt, Schloss Allstedt, Fürstenpredigt, Luther entdecken