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Notizen aus ... Polen Ein Gastbeitrag aus Szczyrk

Die evangelische Kirche in Salmopol (Bild: Jan Byrt)

Wir sind eine kleine Evangelische Kirche in Polen. Polen hat etwa 38 Millionen Einwohner, wovon gerade einmal 70.000 evangelisch sind. Die Reformation hat uns hier sehr viel Gutes gebracht! So sind wir bei Gottes Wort und richten unser Leben danach. 

Unsere Arbeit ist sehr wichtig, ebenso wie das Jahr 2017. In meiner Gemeinde in Szczyrk Salmopol bereiten wir deshalb bereits seit 2008 das Jubiläum vor. So haben wir ein spezielles Brot in Form einer Lutherrose gebacken, das wir jedes Jahr am Reformationstag an unserem Altar reichen. 

Für das Jubiläumsjahr haben wir einen Garten vorbereitet, in dem wir bis zum Reformationsjubiläum 5.000 Bäume pflanzen möchten. Zusammen mit verschiedenen Gruppen, Jugendlichen und Erwachsenen, wichtigen Persönlichkeiten, wie dem ehemaligen Ministerpräsidenten Jerzy Buzek oder dem Skisprung-Weltmeister Adam Malysz, pflanzen wir die Bäume. Am 31. Oktober 2015 hat unser Staatspräsident Andrzej Duda einen Apfelbaum gepflanzt. 

Für unsere Autos haben wir 5.000 Aufkleber mit Gottes Wort verteilt, auf denen wir über das Jubiläumsjahr 2017 informieren. Jedes Jahr pflanzen wir neben unserer Kirche zusammen mit Jugendlichen 500 Krokusse, 2017 sollen es sogar 5.000 werden. In den Bergen verteilten wir an Ski-Touristen 500 Mal das Neue Testament, für 500 Jahre Reformation. Doch auch für Autofahrer mit Gottes Wort und dem Neuen Testament gab es 500 CDs. Für Weihnachten haben wir Glaskugeln und Kinderspielzeug mit Motiven aus der Reformationszeit gestaltet, Reformationslebkuchen gebacken, 500 Rhododendren gepflanzt und  500 Vogelhäuser aufgestellt – für 500 Jahre Reformation. Das Wichtigste für uns ist das Wort Gottes und unsere Mission für 2017. Die Reformationszeit machte das Wort Gottes lebendig. Aus diesem Grund möchten wir 2017 auch mit Gottes Wort vorbereiten, das den Menschen neues Leben einhaucht.

Reformationsjubiläum als Chance

Schlüsselanhänger mit dem Motiv des Reformators (Bild: Jan Byrt)

In unserer Kirche sehe ich, dass die Menschen ein sehr großes Interesse am Jubiläum haben. Das ist natürlich auch eine gute Werbung für die Evangelischen Kirchen. In diesem Rahmen konnte ich bereits drei Konzerte für das Jubiläum organisieren. Stets waren die Kirchen voll besetzt. Damit ergab sich auch die Möglichkeit, auf die Bedeutung der Reformationszeit für uns heute einzugehen. Besonders interessant ist, dass zu uns auch jeden Sonntag viele Katholiken in die Kirche kommen, die sich über die Evangelische Kirche informieren wollen. 

Das Reformationsjubiläum ist für uns eine große Chance, weshalb die nächsten zwei Jahre auch eine sehr wichtige Zeit für die Evangelische Kirche in Polen sein werden. Wir müssen den Menschen zeigen, dass das Wort Gottes nicht nur auf einem Papier geschrieben steht, sondern auch eine wichtige Rolle in unserem Leben spielt und die Kirche deshalb ein zweites Zuhause ist! 

Für das Reformationsjubiläum haben wir sehr viele Ideen, die wir noch in den letzten Jahren der Lutherdekade realisieren möchten. Das ist für die Evangelische Kirche in Polen eine sehr große Chance. Die Kirche muss einerseits wachsen, andererseits müssen wir auch mit Gott leben und mit Gottes Wort arbeiten. Ich freue mich sehr auf das Jubiläum 2017. Wir haben die Möglichkeit, Polen das lebendige Wort Gottes und Jesus Christus’ zu schenken.  


(Bild: Jan Byrt)

Jan Byrt ist Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Salmopol (Ortsteil von Szczyrk), welche zu der Teschener Diözese der Evangelisch-Augsburgischen Kirche gehört.

Informationen

Autor:Jan Byrt Datum:28-12-15
Schlagworte:
Reformation, Polen, Lutherdekade, Reformationsjubiläum, Themenjahr 2016, Reformation und die Eine Welt

Polen bereitet Reformationsjubiläum vor

Die lutherische Kirche Polens bereitet sich intensiv auf das Reformationsjubiläum vor, berichtete Margot Käßmann nach einem zweitägigen Besuch in Breslau (Wrocław).