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Lindauer Kulturprojekt lädt zur Spurensuche ein

Der Marktplatz in Lindau (Bodensee) mit evangelischer und katholischer Kirche. (Bild: Kulturamt Lindau/Erol Cihangir)

Im südwestlichen deutschen Sprachraum fasste die Reformation bereits früh Fuß. So auch in Lindau am Bodensee. Ab Freitag (19. Mai) lädt die Stadt zur Auftaktveranstaltung des Projekts RE∙:∙LI. 

Im Jahr des Reformationsjubiläums ist das Konterfei Martin Luthers nahezu allgegenwärtig. 500 Jahre nach dem legendären Thesenanschlag erinnern Städte und Orte in der gesamten Bundesrepublik an die Anfänge der Reformation, einer Bewegung, die nicht nur Deutschland, sondern die ganze Welt nachhaltig verändert hat. 

Blickt man in die Geschichte Lindaus, lässt sich eine Neigung zu Positionen abseits des Mainstreams nicht abstreiten. Die frühere Reichsstadt im Bodensee war sozusagen eine autonome Zelle. Auch in Glaubensfragen zu Beginn des 16. Jahrhunderts: Die Stadt bekennt sich zur Reformation und grenzt sich so von ihren Nachbarn ab. Allerdings spielt Martin Luther hier zunächst keine Rolle, denn der Lindauer Weg zur Reformation ist auch ein besonderer. 

Erst Zwingli, später Luther

So stand die Reformation in Lindau unter dem Einfluss des Konstanzer Reformators Ambrosius Blarer, der zunächst Huldrych Zwingli nahestand, später aber auf Distanz zum Schweizer Reformator ging. Lindau wandte sich später Luther zu und war eine der Städte, die auf dem Reichstag zu Speyer die protestantische Minderheit stellten. Später unterzeichnete die Stadt die Confessio tetrapolitana, da man das Augsburger Bekenntnis wegen der lutherischen Abendmahlslehre ablehnte. 1577 schließlich unterzeichnete Bürgermeister Michael Buchschar für den Rat der Stadt Lindau die Konkordienformel, das sogenannte Bergische Buch.

Das Alte Rathaus in Lindau. Hier fand 1496/97 der Reichstag statt. (Bild: Kulturamt Lindau)

2017 sind nun Bürger und Gäste der Stadt eingeladen, sich entlang eines Geschichtspfads auf die Spuren der Lindauer Reformation zu begeben und in diese bewegte Epoche der Lindauer Vergangenheit einzutauchen. Entlang des Pfads durch die Stadt gelangen sie an Orte des Geschehens und werden mit Ereignissen der Reformationszeit konfrontiert – mit steilen Thesen und eigenwilligen Persönlichkeiten.

Audio-Guide und Ausstellung

Dabei stehen die Hintergrundgeschichten zum Hören in Form eines Audio-Guides und zum Nachlesen auf einer Website bereit. Der Audio-Guide ist dabei bequem über das Smartphone abrufbar. Alternativ können in der Ehemals Reichsstädtischen Bibliothek Geräte ausgeliehen werden. Zusätzlich zum Geschichtspfad findet eine Ausstellung mit Bildern, Büchern und Objekten im Bibliotheksmuseum des Alten Rathauses in Lindau statt. 

Der Auftakt zum Projekt RE∙:∙LI findet am 19. Mai statt. Im Rahmen der Ökumenischen Nacht der Kirchen findet zunächst eine kurze Veranstaltung in der evangelischen Pfarrkirche St. Stephan statt, bevor um 19 Uhr ein Sektempfang in der Ehemals Reichsstädtischen Bibliothek beginnt. Auf dem Weg von St. Stephan zum Alten Rathaus können die Gäste eine Etappe des Lindauer Reformationspfads erleben.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:Lindau/Wikipedia Datum:17-05-17
Schlagworte:
Lindau (Bodensee), Reformation, Spurensuche, Kulturprojekt, Audio-Guide

Info

500 Jahre Reformation. Eine Spurensuche in Lindau

20. Mai – 1. November 2017 

Ja zur Schrift. RE∙:∙LI – Die Ausstellung

Ehemals Reichsstädtische Bibliothek (ERB)
Altes Rathaus (Eingang Reichsplatz)
88131 Lindau (Bodensee)

RE∙:∙LI – der Audio-Guide 

Zum Verleih in der ERB oder zum Download auf das eigene Smartphone.

Öffnungszeiten:
20. Mai bis 1. November 2017
Dienstag bis Sonntag, 14:00 – 17:30 Uhr

Führungen:

Öffentliche Führungen ab Juni jeden letzten Freitag im Monat um 17 Uhr statt. Treffpunkt und Beginn jeweils am Hafen vor dem Alten Leuchtturm. Voranmeldung nicht erforderlich. 

7,00 EUR bzw. 3,50 EUR (ermäßigt)

Weitere Informationen:

www.kultur-lindau.de/re-li