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Junge Lutheraner tragen neue Reformationsprojekte in die Welt hinaus

Das 500. Reformationsjubiläum 2017 wollen die Protestanten zu einem globalen Thema entwickeln. Der Lutherische Weltbund sieht sich dafür schon gut gerüstet.

Die internationale evangelische Capoeira- und Sambaschule „Escola Populär“ zog bei der Eröffnung des Treffens durch die Wittenberger Innenstadt (Bild: epd-Bild)

Junge Lutheraner aus aller Welt haben in Wittenberg für 60 Staaten Projekte zur Gestaltung des 500. Reformationsjubiläums 2017 entwickelt. Entstanden sind insgesamt 76 verschiedene und lebendige Konzepte, erklärte der Lutherische Weltbund (LWB) zum Abschluss der „Werkstatt Wittenberg“ in der Lutherstadt. Bei dem Treffen hatten 140 Lutheraner zehn Tage lang Ideen für das Reformationsjubiläum gesammelt, die sie nun in ihren Heimatländern umsetzen wollen.

Samen für 2017 ausgetragen

Diese Projekte würden die Kirche bewegen und einen wichtigen Baustein zu den LWB-Aktivitäten 2017 darstellen, sagte Vizepräsidentin Eun-Hae Kwon. „Wir sind Kirche in andauernder Reformation“, fügte die Südkoreanerin hinzu. Der LWB sei deshalb dankbar für die neuen und kreativen Anstöße der jungen Generation. Für 2017 komme es auch darauf an, alle Bereiche des Gesellschafts- und Gemeindelebens einzubinden.

Der LWB streue jetzt den Samen aus und sei zuversichtlich, dass er auch in den Ländern und Kirchen aufgehe, betonte Kwon. Bei dem Treffen sei deutlich geworden, dass die Kirche „bunt, global und jung“ sei, ergänzte Caroline Bader, Jugendreferentin des LWB aus Sachsen.

Wie Anna-Maria Klassen, Ratsmitglied des LWB aus Hannover, berichtete, hatten viele Teilnehmer die jüngsten Fälle von Gewalt gegenüber Flüchtlingen in Deutschland als „abscheuliche Taten“ und erschüttert wahrgenommen. Bei der Konferenz seien aber auch Zeichen der Hoffnung zu sehen gewesen, dass dennoch Fremde in der Bundesrepublik willkommen sind.

Ein Teilnehmer aus Südafrika macht während eines Stadtrundgangs vor einem Denkmal für Lucas Cranach ein Selfie (Bild: epd-Bild)

„… Für Geld nicht zu haben“

Die entstandenen Projekte wurden zu drei Themenblöcken zusammengefasst. Dabei handelt es sich um die Leitmotive „Erlösung – für Geld nicht zu haben“, „Schöpfung – für Geld nicht zu haben“ und „Menschen – für Geld nicht zu haben“. Allen Projekten gemeinsam ist ihre internationale Ausrichtung auf Kooperation und Vernetzung, hieß es. 

So stellte die Australierin Sophie Gerrie ein Postkartenkonzept vor, an dem sich auch Lutheraner aus Kanada und Deutschland beteiligen. Geplant ist, Postkarten mit verschiedenen Motiven zu drucken und zu verkaufen. Einheitlich ist der Satzanfang „Erlösung – für Geld nicht zu haben“, den Interessierte mit eigenen Gedanken ergänzen und die Karten dann weltweit verschicken sollen. Der Erlös aus dem Kartenverkauf ist für soziale Projekte vorgesehen. Pimpinan Sijabat berichtete über ein Vorhaben für Indonesien, bei dem Fußballspieler und -fans für das Thema Klimagerechtigkeit zur Bewahrung der Schöpfung interessiert werden sollen. So wollen die Initiatoren zu Fußballturnieren mit anschließenden Diskussionen einladen.

Die jungen Lutheraner wollen bei dem vierjährigen LWB-Jugendprogramm „Global Young Reformers Network“, zu dem das Treffen gehörte, über digitale Plattformen in Kontakt bleiben. Die Teilnehmer in Wittenberg kamen aus 60 Staaten und 80 Mitgliedskirchen des LWB und waren zwischen 18 und 30 Jahre alt. Dem Lutherischen Weltbund gehören 145 Mitgliedskirchen aus 79 Ländern mit gut 72 Millionen Gläubigen an. Das Deutsche Nationalkomitee des LWB vertritt die elf Mitgliedskirchen aus der Bundesrepublik.

Informationen

Quelle:epd Datum:08-09-15
Schlagworte:
LWB, Reformation, Martin Luther, Wittenberg, Reformationsjubiläum

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