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Zeitgenössische Kunst zum Reformationsjubiläum

Gülsün Karamustafa, „Mystic Transport“, 1992. (Foto: Neues Museum Nürnberg/Annette Kradisch)

Anlässlich des 500. Reformationsjubiläums zeigt das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg eine umfangreiche Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Die Schau unter dem Titel „Seht, da ist der Mensch“ ist ab dem 23. Mai zu sehen. Der Fokus der Ausstellung liegt auf dem Bild des Menschen in unserer Zeit.

Die Visualisierung menschlicher Existenz sei Zeugnis einer intensiven Auseinandersetzung mit dem neuen Bild des Menschen, wie es seit der Reformation Verbreitung gefunden habe. Die Ausstellung ist bis zum 5. November in Magdeburg zu sehen. Die Werke reichten von Fotografie, Malerei, Skulptur bis zu Video oder Installation und schlügen einen geografischen Bogen von Südamerika über Europa bis nach Afrika.

Gerade vor dem Hintergrund der Migrations- und Flüchtlingsdebatte, von Kriegen und Krisenszenarien gewinne die Frage nach dem Verbindenden im Menschenbild der unterschiedlichen Religionen und Kulturen eine neue Dimension, hieß es. Mit ihrem Titel verbindet die Ausstellung den Angaben zufolge das Leitwort des Katholikentages 2016 und das Reformationsjubiläum 2017. Teil eins der Kunstausstellung unter dem gleichen Titel „Seht, da ist der Mensch“ wurde im vergangenen Jahr zum 100. Katholikentag in der Leipziger Baumwollspinnerei gezeigt. Teil zwei mit neuen Kunstwerken folgt nun in Magdeburg.

Alexander Tinei, „GIRL WITH AN AXE“, 2016. (Bild: Galerie Dukan)

Die Künstler zeigen den Menschen in seinen vielfältigen Facetten, mal verletzlich, mal brutal, mal erstaunend und erkennend. Die 26 von Annegret Laabs, Chefin des Magdeburger Kunstmuseums, ausgewählten Stücke zeigen Seiten der menschlichen Existenz, die man nicht unbedingt gerne sieht, aber auch die, die den Menschen im Laufe ihres Lebens immer wieder begegnen. „Wir hätten zehn weitere Ausstellungen machen können mit Künstlern, die sich sehr intensiv mit dem Menschenbild beschäftigen“, sagte Laabs der „Magdeburger Volksstimme“. Die Magdeburger Schau sei internationaler als die Ausstellung in Leipzig im vergangenen Jahr, erläutert Laabs – auch die Leipziger Schau hatte sie kuratiert – weiter. Vor allem aber sei sie glaubensübergreifend. 

Zu sehen sind unter anderem Selbstporträts des polnisch-französischen Künstlers Roman Opalka, der sich über Jahre immer wieder selbst porträtiert hat. Das erste Porträt stammt aus dem Jahr 1965, das letzte aus dem Jahr 2011. Trotz immer gleicher Pose wird in den Bildern die Veränderung sichtbar. Dass Opalkas Werke überhaupt in Magdeburg zu sehen sind, verdankt das Museum der großzügigen Leihgabe seiner in Frankreich lebenden Witwe.

Bereits am Sonnabend (20. Mai) fand die Eröffnung der Ausstellung im Magdeburger Kunstmuseum statt. Zur Ausstellung „Seht, da ist der Mensch“ erscheint ein Katalog, der auch den ersten Teil der Ausstellung enthält.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:epd/Magdeburger Volksstimme Datum:23-05-17
Schlagworte:
Ausstellung, Magdeburg, Reformationsjubiläum, zeitgenössische Kunst, Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

Info

„SEHT, da ist DER MENSCH“

Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen
Regierungsstraße 4-6
39104 Magdeburg

Öffnungszeiten:
23. Mai bis 5. November 2017
Dienstag bis Freitag 10:00 bis 17:00 Uhr
Samstag, Sonntag 10:00 bis 18:00 Uhr

Eintrittskarten:
6 Euro, 3 Euro ermäßigt

Weitere Informationen:
www.kunstmuseum-magdeburg.de

Magdeburg

Der Reformator hielt sich mehrfach in Magdeburg auf und war vom Frühjahr 1497 bis Ostern 1498 Schüler bei den Brüdern vom gemeinsamen Leben, einer frommen Vereinigung ohne Ablegung eines Ordensgelübdes.