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Weltausstellung Reformation in Wittenberg eröffnet

In Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier öffnete der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, symbolisch ein Tor der Weltausstellung. (Bild: epd-bild/Jens Schlüter)

Eine Freiluftausstellung an den Altstadtgrenzen Wittenbergs blickt seit Samstag auf 500 Jahre Reformation und ihre Folgen. Kurz vor dem großen Festwochenende ist die Bühne für die Feierlichkeiten bereitet.

Wenige Tage vor dem großen Festwochenende zum 500. Reformationsjubiläum ist am Samstag in Wittenberg die Weltausstellung Reformation „Tore der Freiheit“ eröffnet worden. Rund 4000 Menschen feierten gemeinsam einen Gottesdienst auf dem Marktplatz der Lutherstadt. In Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier öffnete der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, anschließend symbolisch ein Tor der Weltausstellung. Spitzenvertreter von Kirche und Politik unterstrichen die weitreichenden Folgen der Kirchenerneuerungsbewegung bis heute. 

Steinmeier: „Reformation ist kein abgeschlossener Prozess“

Bundespräsident Steinmeier betonte, mit der Weltausstellung kehre an den historischen Ort das zurück, was vor 500 Jahren in Wittenberg seinen Ausgang genommen hatte. Die Reformation habe die gesamte Geschichte, Kultur und Lebensweise über Jahrhunderte direkt oder indirekt beeinflusst und tue es bis heute, fuhr er fort. Die Reformation sei dabei kein abgeschlossener Prozess. Es zähle etwa zu den historischen Lehren der Reformation und ihrer Folgen, „dass nur die Akzeptanz des Andersgläubigen aus dem Krieg der Konfessionen herausführt und dass der Mensch die Intoleranz und die Gewalt, die im Namen der Religion verübt wird, überwinden kann“.

In seiner Rede zur Eröffnung betonte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auch, dass die Reformation kein abgeschlossener Prozess sei. (Bild: epd-bild/Jens Schlüter)

Der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm freute sich, „endlich ist der Reformationssommer da“. 2017 sei zu einem Beteiligungsjubiläum geworden, bei dem sich sehr viele Menschen begeistert engagierten. Bedford-Strohm hofft, dass sich in Wittenberg wie beim Europäischen Stationenweg viele Menschen für die Botschaft der Reformation neu begeistern lassen. Es wäre sein Traum und seine Hoffnung, dass die Menschen, die dem Glauben heute auch mit Skepsis begegnen, nach dem Reformationssommer neu nachdenken würden und einen Zugang zum Glauben finden könnten. „Wir können Kirche nie provinziell leben“, betonte der Ratsvorsitzende. Man sei Teil der einen Welt, die Gott geschaffen habe. 

Sieben Torräume mit achtzig Ausstellern

Insgesamt gibt es auf der Weltausstellung Reformation sieben Torräume, in denen achtzig Aussteller aus Kirche, Gesellschaft und Politik ein vielfältiges Programm anbieten. Die Botschafterin der EKD für das 500. Reformationsjubiläum, Margot Käßmann, bezeichnete die Weltausstellung als „Herzstück des Reformationssommers 2017“. Sie zeigte sich überzeugt, dass die „internationale, ökumenische Weltausstellung“ ein „Aufbruchssignal für Kirche und Gesellschaft“ wird. Erneut betonte die Botschafterin, dass dieses 500. Reformationsjubiläum anders als 1817 und 1917 kein nationalistisch verherrlichtes Ereignis, sondern ein weltoffenes Feiern und Gedenken werde.

Rund 4000 Besucher wohnten der Eröffnung der Weltausstellung Reformation auf dem Wittenberger Marktplatz bei. Im Hintergrund das Lutherdenkmal und die Stadtkirche St. Marien. (Bild: epd-bild/Jens Schlüter)

Bereits am Morgen war der Truck des Europäischen Stationenwegs am Wittenberger Hauptbahnhof begrüßt worden. Die mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann hielt dabei vor etwa 250 Menschen eine Andacht unter freiem Himmel. Am Nachmittag luden zahlreiche Aussteller zur Eröffnung ihrer Präsenzen auf der Weltausstellung in den Wallanlagen rund um die Wittenberger Altstadt. Zum Eröffnungskonzert mit der Schweizer Echo-Preisträgerin Stefanie Heinemann kamen am frühen Abend rund 1200 Gäste. Den Abschluss des Tages bildete ein Abendsegen um 22:00 Uhr auf dem Marktplatz mit dem Pastor und Liedermacher Fritz Baltruweit. Die ganze Eröffnungsveranstaltung ist online in der Mediathek des Mitteldeutschen Rundfunks (mdr) zu sehen.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:r2017/epd Datum:22-05-17
Schlagworte:
Weltausstellung Reformation, Wittenberg, Reformationsjubiläum, Eröffnung

Info

Weltausstellung Reformation „Tore der Freiheit“

20. Mai bis 10. September 2017
an verschiedenen Orten in Wittenberg

Ausführliches Programm und Tickets unter
r2017.org/weltausstellung

Lutherstadt Wittenberg

Auch wenn der Thesenanschlag historisch nicht sicher belegt ist, knüpft sich an dieses Bild der Ruf Wittenbergs.

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Sie soll das größte europäische Event zum 500. Reformationsjubiläum werden: Die „Weltausstellung Reformation“ in Wittenberg mit ihren mehr als 2000 Veranstaltungen.