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Verfassungsrechtler Di Fabio leitet Wissenschaftlichen Beirat der Lutherdekade

Turnusgemäße Neuwahl des Gremiums zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums

Udo Di Fabio
Udo Di Fabio
(Foto: Wikipedia/dontworry)

Der ehemalige Bundesverfassungsrichter Udo Di Fabio ist neuer Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates der Lutherdekade, der das Reformationsjubiläum vorbereitet. Zur stellvertretenden Beiratsvorsitzenden wurde die evangelische Kirchenhistorikerin Dorothea Wendebourg gewählt, wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mitteilte. Dem Gremium, das turnusgemäß neu gewählt wurde, gehören 24 Wissenschaftler an, unter ihnen Theologen, Religionssoziologen, Historiker und Politikwissenschaftler.

Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider begrüßte die Wahl des Staatsrechtlers Di Fabio. Als engagierter Debattenteilnehmer und katholischer Christ stehe er für eine „multiperspektivische Betrachtung“ der Reformation, sagte Schneider, der zugleich Vorsitzender des Kuratoriums „Luther 2017" ist. Das Kuratorium aus Spitzenvertretern von Kirche und Staat ist das zentrale Gremium zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums 2017. Der neue Beirat soll nach dem Willen des Kuratoriums die aktuelle Relevanz und Bedeutung der Reformation für die Zukunft des Gemeinwesens ins Zentrum rücken. Aufgabe des Beirates sei es, die „Relevanz der reformatorischen Grundeinsichten für Gegenwart und Zukunft einer europäischen Gesellschaft“ zu entfalten.

„Reformation präzise aufarbeiten“

„Die Reformation soll nicht nur historische Erinnerung sein und wissenschaftlich präzis aufgearbeitet werden“, sagte Schneider. Auch das Potenzial der Kirchenreform für gesellschaftliche Debatten und Orientierungen der Gegenwart sollte bearbeitet werden. Wesentliche Errungenschaften der Neuzeit wie etwa die Gewissensfreiheit, die Bildungsgerechtigkeit oder die Teilhabe aller an Entscheidungsprozessen seien in der Reformation grundgelegt, argumentierte der Theologe.

Bisher leitete der Kirchenhistoriker Johannes Schilling (Kiel) den Beirat. In der ersten Berufungsperiode befasste sich das Wissenschaftlergremium mit grundsätzlichen Überlegungen zur Bedeutung der Reformation und legte dazu die Schrift „Perspektiven für das Reformationsjubiläum“ vor. Neben dem Kuratorium und Wissenschaftlichen Beirat gibt es den Lenkungsausschuss zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums 2017. Dort hat Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) aus Sachsen-Anhalt den Vorsitz.

Staat und Kirchen gemeinsam

Am 31. Oktober 2017 jährt sich zum 500. Mal der Thesenanschlag von Martin Luther (1483-1546) in Wittenberg. Der Thesenanschlag an der Wittenberger Schlosskirche gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformationsbewegung. Mit der Lutherdekade bereiten die evangelischen Kirchen sowie Bund, Länder und Gemeinden gemeinsam das Reformationsjubiläum 2017 vor.

Informationen

Quelle:epd/luther2017.de Datum:21-02-14
Schlagworte:
Lutherdekade, Theologie, Reformationsjubiläum, Gremien, Wissenschaftlicher Beirat, Udo di Fabio

Reformation und Säkularisierung

In drei Tagungen widmet sich der Wissenschaftliche Beirat Reformationsjubiläum 2017 zentralen Wirkungsfeldern der Reformation. Den Auftakt machte eine kontroverse Diskussion über die Säkularisierung.

Reformationsjubiläum erinnert an Wurzeln der Gesellschaft

„Die Reformation hat eine gewaltige Signatur hinterlassen“, erklärte der frühere Verfassungsrichter und Vorsitzender des Beirats, Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio, im voll besetzten Senatssaal der altehrwürdigen Humboldt-Universität.