Ganz im Stile Martin Luthers sind die Thesen zur diesjährigen Leipziger Disputation angebracht worden. Ausgestattet mit Hammer und Nagel schlug Thomaskirchenpfarrerin Britta Taddiken die Überlegungen der Teilnehmer an die Tür des Gotteshauses. Das Streitgespräch findet am 23. Juni unter der Überschrift "Macht - Glaube - Politik" statt. Es geht auf die Leipziger Disputation 1519 zurück, bei der sich der fundamentale Bruch Martin Luthers mit der herkömmlichen Kirche offenbarte.

Schlagabtausch über das "Spannungsverhältnis von Religion und Politik"

An dem Gespräch nehmen der in den USA lehrende Theologe Ingolf U. Dalferth und der frühere nordrhein-westfälische Forschungsminister Andreas Pinkwart (FDP) teil. Die Moderation übernimmt die Journalistin Angela Elis. Dalferth und Pinkwart hatten vorab je zehn Thesen über privaten Glauben, die Öffentlichkeit der Kirche und die Befugnisse des Staates formuliert. Taddiken sagte, sie verspreche sich einen interessanten Schlagabtausch über das "Spannungsverhältnis von Religion und Politik". Die Leipziger Disputation findet zum sechsten Mal statt. Sie steht diesmal im Zeichen des Themenjahres "Reformation und Politik" der Lutherdekade.