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Sieger im Wettbewerb zur Reformations-Weltausstellung geehrt

Käßmann: Tore der Freiheit senden hochaktuelle Botschaften

Einer der beiden Preisträger im Torbereich 7 mit Laudator Andreas Heller (Bild: r2017/Franziska Wackerbarth)

Im Studierendenwettbewerb zur „Weltausstellung Reformation“ in Wittenberg sind am Dienstag (01.12.15) die Sieger geehrt worden. Die ersten Preise für Entwürfe zur Gestaltung der sieben „Tore der Freiheit“ wurden in der Lutherstadt an Vertreter von acht Hochschulen überreicht. Eine Laudatio hielt Margot Käßmann, die Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum 2017.

Klare Botschaften senden

Die Tore sollten vor allem symbolisieren, dass 2017 von Wittenberg eine Botschaft in die Welt hinausgehe, erklärte Käßmann. Dabei werde es wie in der Weltausstellung auch um hochaktuelle Fragen wie etwa um Flüchtlinge sowie Krieg und Frieden gehen. Kernthema sei Luthers fundamentale Erkenntnis von der Freiheit des Christenmenschen, die von Gott geschenkt sei, sagte die Theologin. Sie ist auch Vorsitzende des Projektausschusses Weltausstellung Reformation.

Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) betonte das große Engagement von Kirchen, Bürgern und staatlichen Stellen bei der Vorbereitung des Reformationsjubiläums. Dass die Welt 2017 auf Wittenberg blicke, sollte als Chance genutzt werden, um klare Botschaften auch zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen zu senden, sagte er.

Die Laudatorin Margot Käßmann während der Preisverleihung (Bild: r2017/Franziska Wackerbarth)

Ein Turm mit den 95 Thesen

Als im „echten Sinne interdisziplinär“ würdigte Architekt Heller den Wettbewerb. „Die ausgewählten Arbeiten sind nicht nur Hüllen, sondern haben einen Inhalt und Symbolwert“, sagte er. Der Grundriss der Stadt erfahre mit den Toren eine würdige Entsprechung. Die „Tore der Freiheit“ sollen um die Wittenberger Altstadt herum Besucher thematisch auf die Weltausstellung einstimmen. 

An dem Ideenwettbewerb hatten Studenten verschiedener Fachrichtungen an 21 deutschsprachigen Hochschulen teilgenommen. Die Gewinner kommen von Universitäten und Hochschulen aus Weimar, Düsseldorf, Mainz, Cottbus-Senftenberg, Stuttgart und Berlin sowie Salzburg und Wien. Im Themenbereich „Kultur“ wurden zwei erste Preise vergeben, die zusammengeführt werden sollen. Die Auszeichnungen bestehen aus einer gläsernen Stele und sind jeweils mit einer Prämie von 5.000 Euro verbunden. 

Die Tore gliedern sich in die Themen „Welcome“, „Spiritualität“, „Jugend“, „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“, „Globalisierung“, „Ökumene und Religion“ sowie „Kultur“. Sie sollen den Rahmen für die Weltausstellung vom 20. Mai bis 10. September 2017 bieten. Die Gesamtkosten für die Umsetzung der Pläne werden auf 2,5 Millionen Euro geschätzt. Die Bauarbeiten für die ersten Tore beginnen 2016. So wurde etwa für den Bereich „Welcome“ ein Entwurf der Bauhaus-Universität Weimar für einen fast 30 Meter hohen Aussichtsturm am Wittenberger Bahnhof ausgewählt. Die Wände des Turms sollen mit den 95 Thesen Martin Luthers (1483-1546) bedruckt werden.

Informationen

Quelle:epd/r2017 Datum:02-12-15
Schlagworte:
Reformationsjubiläum, Weltausstellung, Wettbewerb, Wittenberg

Wittenberg erhält „Tore der Freiheit“

Sieben „Tore der Freiheit“ sollen im Jahr 2017 die Besucher in die geplante Weltausstellung „Reformation“ einladen.