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„Reformationstor“ in Mühlberg an der Elbe enthüllt

Eröffnung des Reformationsmuseums in Mühlberg für 2015 geplant

Stefan Dorgerloh und Sabine Kunst vor dem Reformationstor
Stefan Dorgerloh, Kulturminister in Sachsens-Anhalt (li.) und Sabine Kunst, Kulturministerin in Brandenburg vor dem Reformationstor in Mühlberg. (Foto: Kulturministerium Brandenburg)

Reformation in Brandenburg: In Mühlberg an der Elbe erinnert künftig ein „Reformationstor“ an die religiösen und politischen Umbrüche vor rund 500 Jahren. Das Reformationsjubiläum 2017 sei „mehr als die Chance auf Rückbesinnung auf unser kulturelles Erbe“ und biete die Möglichkeit, die historische Bedeutung der Reformation als gesellschaftliches, kulturelles und religiöses Ereignis für Deutschland, Europa und die Welt in besonderer Form zu würdigen, sagte Kulturministerin Sabine Kunst (parteilos) bei der Enthüllung am Montag.

Das „Reformationstor“ informiert über die historischen Bezüge der Stadt zur deutschen und internationalen Reformationsgeschichte im 16. Jahrhundert. 2015 soll dort auch ein Reformationsmuseum eröffnet werden. In der Schlacht bei Mühlberg musste sich 1547 der Schmalkaldische Bund protestantischer Landesfürsten und Städte den Truppen Kaiser Karls V. geschlagen geben. Die Gegenreformation und das Heilige Römische Reich trugen in dem Krieg um politische Vorherrschaft und Religion den Sieg davon.

Minister Dorgerloh: „Alltag ist bis heute durch die Reformation geprägt“

Sachsens-Anhalts Kulturminister Stephan Dorgerloh (SPD) würdigte bei der Enthüllung des „Reformationstores“ auch das Projekt „Prediger und Bürger“. Das Netzwerk der Reformationsstädte könne den Menschen vor Ort „ihre ganz eigene Geschichte nahe bringen“, betonte Dorgerloh. Der Alltag sei bis heute vielfach durch die Reformation geprägt, weil sie für die deutsche Sprache, für Musik und Kunst, für Wissenschaften und Rechtssystem große Veränderungen gebracht habe. Dies anhand der lokalen Ereignisse für Einwohner und Touristen zu illustrieren, sei ein großes Verdienst, sagte Dorgerloh. Der Zusammenschluss aus acht Städten der brandenburgischen Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ hat das Ausstellungsprojekt initiiert.

Zum Städteverbund „Prediger und Bürger – Reformation im städtischen Alltag“ haben sich 2012 die Orte Jüterbog, Mühlberg an der Elbe, Herzberg, Treuenbrietzen, Uebigau-Wahrenbrück, Doberlug-Kirchhain, Bad Liebenwerda und Brück zusammengeschlossen. Zentrale Ziele des Städteverbundes sind den Angaben zufolge die wissenschaftliche Aufbereitung historischer Grundlagen der Reformation in und um diese Städte, die museale und touristische Aufarbeitung zur Vermittlung dieser Forschungsergebnisse sowie die Vermarktung neuer kultureller und touristischer Angebote.

Im Anschluss an die Enthüllung des Tores tagte im Kloster Marienstern in Mühlberg der Lenkungsausschuss Luther 2017, ein bundesweit aufgestelltes Gremium zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums, dem u.a. Vertreter von Bund, Ländern und Kommunen sowie der Landeskirchen angehören.

Informationen

Quelle:epd Datum:02-07-14
Schlagworte:
Stephan Dorgerloh, Mühlberg, Sabine Kunst, Reformationstor, Prediger und Bürger

Mühlberg/Elbe

Innerhalb der Reformationsereignisse markiert die Schlacht bei Mühlberg einen Einschnitt. Hier brachte Kaiser Karl V. am 24. April 1547 den im Schmalkaldischen Bund zusammengeschlossenen protestantischen Reichsständen um Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen eine vernichtende Niederlage bei.

Museum Mühlberg 1547

Reformation vorerst gescheitert: In der Nähe der Stadt Mühlberg wurde Geschichte geschrieben.