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Reformation – Education – Transformation

In Halle (Saale) tauscht sich eine internationale Tagung über die Wirkungen der Reformation aus

Die Thesentür in Wittenberg (Bild: Steffen Schellhorn / epd-bild)

Was bedeutet die Reformation für Menschen außerhalb Deutschlands? Dieser Frage will das ökumenische Projekt der Twin Consultations auf den Grund gehen. Die Veranstaltung „Reformation – Education – Transformation“, die seit gestern (18.5.16) in den Franckeschen Stiftungen in Halle tagt, bildet die europäische Fortsetzung des im November 2015 in Brasilien begonnenen Dialogs. Dazu kamen mehr als 120 Teilnehmer aus Asien, Afrika, Amerika und Europa nach Halle, um sich über die reformatorische Tradition in verschiedenen Regionen der Welt auszutauschen. Neben den Themen „Menschenrechte“ und „Umweltschutz“ widmet sich die Ökumene-Tagung insbesondere Erziehungs- und Bildungsfragen.

Reformationsjubiläum in globaler Perspektive

Vier Tage lang diskutieren die Teilnehmer der Konferenz aus ihren jeweils spezifischen Blickwinkeln über reformatorische Tradition und Handeln. Unmittelbar vor dem 500jährigen Jubiläum der Reformation rücken auch die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten in den Mittelpunkt. Bei der Eröffnung der Tagung am Mittwochabend nahm Margot Käßmann, Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum, die globale Perspektive für 2017 in den Blick. So werde das Reformationsjubiläum zum ersten Mal in einer globalen Perspektive stattfinden. Daher müsse unter anderem der Dialog mit anderen Religionen wie dem Islam beim 500. Jahrestag der Reformation ein Schwerpunkt sein, sagte sie. Es sei auch der erste große Jahrestag der Reformation seit dem Beginn der ökumenischen Bewegung vor rund hundert Jahren. Auch dies spiele bei den Feiern im kommenden Jahr eine wichtige Rolle.

2017 sei freilich auch der erste große Jahrestag der Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers nach dem Holocaust, fügte Käßmann hinzu. Das Versagen vieler Christen mit Blick auf die Juden in der Zeit des Nationalsozialismus habe allerdings einen Lernprozess ausgelöst. Auch die evangelische Kirche habe sich inzwischen mit den Schattenseiten Luthers, insbesondere seinen antijüdischen Schriften, auseinandergesetzt, hob die Theologin hervor. So bekenne sich die evangelische Kirche heute klar zu der Aussage: „Wer Juden angreift, greift uns an.“

Die Veranstaltung „Reformation – Education – Transformation“ wird neben den Franckeschen Stiftungen und der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg getragen vom Evangelischen Missionswerk in Deutschland, „Brot für die Welt“, der theologischen Fakultät in São Leopoldo, Brasilien, den ökumenischen Weltbünden Ökumenischer Rat der Kirchen, Lutherischer Weltbund und der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, der Evangelischen Kirche in Deutschland sowie weiteren Partnern.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:Franckesche Stiftungen zu Halle/epd Datum:19-05-16
Schlagworte:
Reformation, Halle, Tagung, Wirkungen der Reformation

Themenjahr 2016

Am Vorabend des Reformationsjubiläums werden die globalen Prägekräfte im Mittelpunkt stehen.

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