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Medien, Acryl und die Reformation

Papst (Bild: © Andrea E. Sroka/Stadt Grimma)

Am Anfang war das Wort. Dieser erste Satz aus dem Johannesevangelium hat für die Künstlerin Andrea E. Sroka eine ganz besondere Bedeutung. Fast wie eine Grundstruktur ziehen sich diese Worte wie ein roter Faden durch die Werke der Künstlerin. Ausschließlich in Acryl gemalt, stellt die aus Ulm stammende Malerin ihre 43 Arbeiten in der Ausstellung „Luther im Netz“ vor.

Grimma und die Klosterkirche

Ausstellungsort ist ein historischer Sakralbau, der zwar nicht erst durch den Reformator Martin Luther berühmt wurde, aber dessen mutmaßliche Bezeichnung als „Brustbrecher“ durch den selbigen bis heute als ein Schauplatz der reformatorischen Predigten bekannt ist. Die Rede ist von der imposanten Klosterkirche Grimma. Nach der Überlieferung soll Martin Luther viel Energie aufgebracht haben, um den hohen Kirchenraum allein mit seiner Stimme zu durchdringen, damit auch der letzte Kirchgänger in der hintersten Reihe seinen Predigten folgen konnte. Der Reformator soll die Stadt Grimma auf seinen Durchreisen mehrfach besucht haben. Mit der Flucht der Katharina von Bora aus dem Kloster erlangte Grimma große Berühmtheit und gilt als einer der wichtigen Orte der Reformation.

Reformation als Medienrevolution

So ist es wenig verwunderlich, dass innerhalb der Lutherdekade, im Themenjahr „Bild und Bibel“ auch Grimma Teil der Erinnerungskultur und Feierlichkeiten der Reformation ist. 

In dieser historischen Erinnerungsstätte, der Klosterkirche Grimma, wird am 30. Mai die Ausstellung „Luther im Netz“ eröffnet. Insbesondere die medienhistorische Bedeutung der Reformation hat die Künstlerin stark beeinflusst. Im Hinblick auf die Reformation als Medienereignis hat Andrea E. Sroka kolorierte, fast leuchtende Acrylzeichnungen entworfen und zu einer Collagenkollektion zusammengefasst. Das Sujet der kulturellen und medialen Revolution durch die Reformation wurde Leitmotiv ihrer Arbeiten. Dafür wagte sie auch, die Entwicklung von dem Verhältnis Sprache und Bild über die Jahrhunderte hinweg zu betrachten. Sie setzt in vielfältiger Reflexion eben diese berühmten ersten Worte aus dem Johannesevangelium in immer wieder neue Relationen. 

Die feierliche Eröffnung am 30. Mai wird von Laudator Frank Brinkmann und der Pianistin Ann-Helena Schlüter am Klavier begleitet. Anschließend ist die Ausstellung noch bis zum 21. Juni, immer von Dienstag bis Sonntag, in der Klosterkirche Grimma zu besichtigen. Der Eintritt ist für Kinder und Jugendliche kostenfrei. 


Ausstellung: „Luther im Netz“; Öffnungszeiten: 30. Mai bis 21. Juni – jeweils dienstags bis sonntags von 15.00 bis 18.00 Uhr. Eintritt: 2 Euro, Kinder und Jugendliche können sich die Ausstellung kostenfrei ansehen. 

Informationen

Autor:Isabell Redelstorff Datum:28-05-15