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Lutherdekade nimmt globale Dimension der Reformation in den Blick

Mit Gottesdiensten und zahlreichen weiteren Veranstaltungen feiern evangelische Christen am Samstag den Reformationstag. Vor fast 500 Jahren, am 31. Oktober 1517, verbreitete Martin Luther (1483-1546) in Wittenberg seine 95 Thesen gegen die kirchlichen Missstände seiner Zeit. Das Datum gilt als Beginn der Reformation, die weitreichende religiöse, politische, gesellschaftliche und kulturelle Folgen hatte.

Das Themenjahr „Reformation und die Eine Welt“ nimmt die globale Dimension der Reformation in den Blick (Bild: lailajuliana/pixabay)

Eröffnung des Themenjahres „Reformation und die Eine Welt“

In Straßburg wird das neue Themenjahr „Reformation und die Eine Welt“ im Rahmen der Lutherdekade eröffnet, das die globale Dimension der Reformation in den Mittelpunkt rückt. Mit der Lutherdekade bereiten Staat und Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gemeinsam das Reformationsjubiläum vor. In dem Festgottesdienst in der Thomaskirche hält Margot Käßmann, die Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017, die Predigt. Die Einleitung und Lesung übernimmt der pfälzische Kirchenpräsident Christan Schad, der auch Vorsitzender der Union Evangelischer Kirchen ist. Erwartet wird auch der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm.

Im Rahmen des Festgottesdienstes wird das Ehepaar Horst und Eva Luise Köhler mit der Martin-Luther-Medaille der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) geehrt. Mit der Auszeichnung würdigt der Rat der EKD den ehemaligen Bundespräsidenten und seine Frau für deren politisches und soziales Engagement. Köhler hatte als Bundespräsident

die Initiative „Partnerschaft mit Afrika“ gegründet. Eva Luise Köhler übernahm als Erste Frau im Staat die Schirmherrschaft etwa für das Müttergenesungswerk und den deutschen Zweig des Kinderhilfswerks UNICEF. Der 72-jährige Köhler war von 2004 bis 2010 deutsches Staatsoberhaupt. Die Laudatio hält Klaus Töpfer, ehemaliger Chef des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP).

Im Anschluss an den Festgottesdienst wird das finale Themenjahr von staatlicher Seite im Plenarsaal des Europarates eröffnet. Die Festrede wird die Präsidentin der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, Anne Brasseur, halten. Grußworte kommen von Michael Roth MdB, Staatsminister für Europa der Bundesrepublik Deutschland, und Harlem Désir, Staatssekretär für europäische Angelegenheiten der Französischen Republik. Die Eröffnung des Themenjahres wird von der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017“ gemeinsam mit der EKD und der gastgebenden Kirche, der Union der Protestantischen Kirchen von Elsass und Lothringen (UEPAL), sowie dem Europarat und der Stadt Straßburg vorbereitet und organisiert.

Hier wird das Themenjahr 2016 eröffnet: Die Thomaskirche in Straßburg und der Sitz des Europarats (Bild: Claude Truong-Ngoc/wikimedia/Ellen Wuibaux/©Council od Europe)

Bundesweite Feierlichkeiten zum Reformationstag

Unter dem Bibelwort „Dass ihr frei sein sollt!“ steht der Gottesdienst zum Reformationsfest, den die ARD aus der evangelischen Kirche Bugenhagen-Groß Flottbek in Hamburg überträgt. Landesbischof Gerhard Ulrich von der Nordkirche hält die Predigt.

Bei der zentralen Reformationsfeier der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau predigt Kirchenpräsident Volker Jung in der Wiesbadener Lutherkirche. Den Festvortrag hält Chefredakteurin Bascha Mika von der „Frankfurter Rundschau“ zum Thema „Migranten, Medien und die (Ohn)Macht der Kirchen“. Der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad besucht am Reformationstag außerdem die Flüchtlingsaufnahme-Einrichtung auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Zweibrücken. Der Berliner Bischof Markus Dröge predigt anlässlich des Reformationstages in Gottesdiensten in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche und im Dom St. Peter und Paul in Brandenburg an der Havel. In Hannover spricht Landesbischof Ralf Meister in der Marktkirche über das Thema „Verboten! Von der Notwendigkeit des Bilderverzichts“.

In der Dortmunder Westfalenhalle feiert am Reformationstag das neue kirchliche Pop-Oratorium „Luther“ Premiere. Auf der Bühne stehen neben 3.000 Sängern Stars der Musical-Szene und ein großes Symphonie-Orchester. Beteiligt sind 85 Chöre, vor allem aus Nordrhein-Westfalen, sowie 750 Einzelsänger. Zu den beiden Oratoriums-Aufführungen werden bis zu 15.000 Besucher erwartet. Das Werk erzählt von Martin Luthers Ringen um die biblische Wahrheit und von seinem Kampf gegen Obrigkeit und Kirche. Im Mittelpunkt der Handlung steht das Geschehen auf dem Reichstag zu Worms 1521, bei dem Luther aufgefordert ist, seine kirchenkritischen Aussagen zu widerrufen.

Informationen

Quelle:epd/luther2017.de Datum:29-10-15

Themenjahr 2016

Am Vorabend des Reformationsjubiläums werden die globalen Prägekräfte im Mittelpunkt stehen.