Vom 3. bis 7. Juni findet in Stuttgart der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag statt. Auch in diesem Jahr ist „Luther 2017“ mit dem „Forum Reformation" vor Ort.
„Damit wir klug werden“ – unter diesem Motto empfängt die Stadt Stuttgart vom 3. bis 7. Juni mehr als 100.000 Menschen zum größten Protestantentreffen Europas, dem 35. Deutschen Evangelischen Kirchentag. Auch in diesem Jahr ist das „Forum Reformation“ auf dem Schillerplatz in der Stuttgarter Innenstadt wieder fester Teil des Programms: Mit Blick auf das Reformationsjubiläum 2017 präsentieren sich auf dem „Forum Reformation“ ganz unterschiedliche kirchliche, kulturelle und touristische Akteure, um die Vielfalt des 500-jährigen Jubiläums deutlich zu machen.
Abend der Begegnung
Mit drei Gottesdiensten unter freiem Himmel wird am Mittwochabend (3. Juni) der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag eröffnet. Die zentrale Veranstaltung auf dem Stuttgarter Schlossplatz leiten der Kirchentagspräsident Andreas Barner und der Bischof der gastgebenden Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July. Im Anschluss laden die Organisatoren unter dem schwäbischen Motto „Gugg gscheid nâ!“ alle Menschen zum traditionellen Straßenfest in der Stuttgarter Innenstadt ein, auf dem sich die gastgebende Region ihren Gästen.
Mit über 2.500 Veranstaltungen bietet der Kirchentag Besuchern ein buntes Programm, darunter Gottesdienste, Vorträge, Diskussionsrunden und Konzerte. Zahlreiche prominente Gäste wollen den Kirchentag besuchen. Bundespräsident Joachim Gauck wendet sich bereits am Mittwochabend in einem Grußwort an die Gläubigen. Bundeskanzlerin Angela Merkel debattiert am Freitag über die Frage „Digital und klug? Wie wir Wirtschaft und Gesellschaft gestalten“. Auch Ex-UN-Generalsekretär Kofi Annan, der indische Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi und die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks „Brot für die Welt“, Cornelia Füllkrug-Weitzel, nehmen an Veranstaltungen teil.
Der Deutsche Evangelische Kirchentag hat das Bibelwort „damit wir klug werden“ zur Losung gewählt. Andreas Barner sieht in dem Zitat aus dem biblischen Psalm 90 die Aufforderung, bewusst zu leben und das eigene Denken und Handeln zu überprüfen. Kirchentags-Generalsekretärin Ellen Ueberschär schreibt in ihrem Vorwort des 620 Seiten starken Programmbüchleins, die Losung ermuntere auch zu protestantischer Selbstkritik: „Wir sind nicht klug. Wir können es gemeinsam werden.“
Neugierig auf 2017?
In Stuttgart wirft auch der 500. Jahrestag der Reformation in zwei Jahren bereits seine Schatten voraus. Auf dem innerstädtischen Schillerplatz lädt das „Forum Reformation“ von Mittwoch, 3. Juni, bis Samstag, 6. Juni, dazu ein, die Reformation zu entdecken. Unter Federführung der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017“ sowie des „Reformationsjubiläum 2017 e.V.“ geben kirchliche Einrichtungen und touristische Akteure umfassende Einblicke in die Themen und Möglichkeiten des Reformationsjubiläums.
Neben zahlreichen Informationsmöglichkeiten erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Programm. So bietet das „Forum Reformation“ am Donnerstag eine hochkarätig besetzte Diskussionsrunde: zum Thema „Was wir feiern“ diskutieren u. a. Margot Käßmann und der Berliner Landesbischof Markus Dröge über die Vorbereitungen und 500 Jahre Reformation. Im Anschluss zeigen Käßmann und Astrid Mühlmann, die Geschäftsführerin der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017“, „Worauf wir uns freuen können“.
Am Freitag, den 5. Juni, werden bei einem sprichwörtlichen Spaziergang durch Mitteldeutschland in Gesprächen und Interviews mit Menschen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die Schauplätze der Reformation vorgestellt. Mit Blick auf die internationale Dimension der Reformation gestalten und betreuen auch Vertreter aus Tschechien und der Schweiz einen eigenen Stand. Zum ersten Mal auf dem Forum dabei: die Gastgeber des nächsten Kirchentages in 2017, die kirchlichen und staatlichen Vertreter Berlins und Brandenburgs. Als besondere Aktion wird deshalb am Samstag, den 6. Juni, auf dem „Forum Reformation“ der symbolische Staffelstab von Stuttgart nach Berlin übergeben.