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Kreuzgangspiele in Feuchtwangen mit Schwerpunkt Reformation

Frank Jordan als Staupitz und Thomas Hupfer als Luther in „Martin Luther“. (Bild: Nicole Brühl)

Die Kreuzgangspiele im mittelfränkischen Feuchtwangen finden bereits seit 1949 in jedem Sommer statt. Zum Reformationsjubiläum widmen sie sich den großen Wahrheiten und der Suche nach ihnen. Bereits seit dem 14. Mai und noch bis zum 13. August werden zahlreiche Theaterveranstaltungen im über 1000 Jahre alten Kreuzgang des ehemaligen Benediktinerklosters, an der historischen Stadtmauer und in der Johanniskirche des Ortes geboten.

Mit Bezug zum Reformationsjubiläum ragen besonders zwei Stücke aus dem Spielplan heraus. Da ist zum einen das von Jürgen Opel für die Kreuzgang-Bühne geschriebene Stück „Martin Luther“. Es entstand nach dem Drehbuch des 2003 veröffentlichten Films „Luther“ mit Joseph Fiennes. In Feuchtwangen übernimmt Yves Jansen die Regie, Thomas Hupfer die Hauptrolle. 

Das Stück folgt den wichtigsten Stationen im Leben Luthers – begonnen bei seinem Entschluss Mönch zu werden über den Thesenanschlag und die Kulmination der Glaubensauseinandersetzungen auf den Reichstagen in Worms und Augsburg. Zwar ist der Reformator zeitlebens von Zweifeln und Selbstzweifel gequält, geht aber dennoch unbeirrt seinen Weg durch sein schweres und reiches Leben. Das aufwändige historische Theaterstück lässt im Kreuzgang unmittelbar in die Zeit der Reformation eintauchen.

Argula von Grumbach im Fokus

Die Schauspielerin Rebekka Michalek als Argula. (Bild: Susanne Bergold)

Mit dem zweiten Stück über die Reformationszeit betreten die traditionsreichen Festspiele dagegen neues Terrain. Zum einen wird mit der Johanniskirche erstmals ein sakraler Raum bespielt – zum anderen werden neue Medien, Video- und Klanginstallationen zum Einsatz kommen. Das Stück „Argula: die Reformatorin“ beschäftigt sich mit der fränkisch-bayerischen Reformatorin Argula von Grumbach. Sie ist in der Region nicht unbekannt, im großen Reigen der Reformatoren taucht sie jedoch nur selten auf. 

Gerade beim Blick auf die bekannten Reformatoren kann der Eindruck entstehen, dass die Reformation eine reine Männerangelegenheit war. Aber auch Frauen prägten die Reformation mit und trugen zu ihrem Erfolg bei, ob Elisabeth Bucer, Katharina Jonas oder eben Argula von Grumbach. Die auf Burg Ehrenfels als Tochter eines Reichsfreiherrn geborene Argula war eine besondere Persönlichkeit, die sich über die Rollenkonventionen ihrer Epoche hinweg setzte. Sie forderte die Gelehrten der Ingolstädter Universität zum Dialog, korrespondierte mit Luther und wurde zur auflagenstärksten Flugblattschreiberin des 16. Jahrhunderts.

Auch Stücke für Familien, Kinder und Jugendliche

Diese außergewöhnliche Frau benötigte auch ein außergewöhnliches Theaterformat. So hat Alexander Ourth ein Stück für eine Schauspielerin gestaltet, das nicht nur Argula, sondern auch Luther und andere zu Wort kommen lässt. Durch Einsatz von Video-Projektionen und Klangeffekten wird die Epoche, in der Argula lebte, erlebbar und erspürbar. Es spielt Rebekka Michalek, die bereits 2015 im Nixel-Garten an der Feuchtwanger Stadtmauer als Effi Briest beeindruckte. 

Neben dem Luther-Schwerpunkt sind auch noch andere Stücke zu sehen, so das Musical „Kiss me, Kate“, „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ für Kinder und Familien oder das Märchen „Die Prinzessin auf der Erbse“ für kleine Kinder ab 3 Jahren. Jugendliche können das Stück „Tschick“ nach Wolfgang Herrndorfs Roman auf der Nixel-Bühne erleben. 

 

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:Kreuzgangspiele Datum:21-06-17
Schlagworte:
Theater, Open-Air, Reformationsjubiläum, Martin Luther, Argula von Grumbach, Feuchtwangen, Kreuzgangspiele

Info

Kreuzgangspiele Feuchtwangen

Marktplatz2
91555 Feuchtwangen

Tickets:
Karten online bestellen

Spieltermine:
www.kreuzgangspiele.de