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Heinrich Bedford-Strohm ist neuer Ratsvorsitzender

Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat in Dresden den Nachfolger des zurückgetretenen Präses Nikolaus Schneider gewählt.

Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm ist neuer Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Hier nimmt er nach der Wahl Blumen von der Präses der Synode, Irmgard Schwaetzer, entgegen. (Bild: epd/Norbert Neetz)

Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm wird neuer Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Das Kirchenparlament wählte am Dienstag den 54-Jährigen mit großer Mehrheit an die Spitze der 23,4 Millionen Protestanten in Deutschland. Bedford-Strohm folgt damit dem bisherigen Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider ins Amt, der im Juni überraschend seinen vorzeitigen Rücktritt erklärt hatte, um seine schwer kranke Ehefrau zu unterstützen.

Wahl als Zeichen der Geschlossenheit

Bereits im ersten Wahlgang erhielt der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern 106 von 125 abgegebenen Stimmen von Synode und Kirchenkonferenz der EKD. „Damit hat Heinrich Bedford-Strohm ein klares Mandat, die noch anstehenden Aufgaben dieser Amtsperiode des Rates zu Ende zu führen“, erklärte die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer. Die Wahl Bedford-Strohms sei ein Zeichen der Geschlossenheit zu einem Zeitpunkt, wo die Präsenz der Kirche in ethischen Grundsatzfragen mehr denn je gefragt sei. „Gleichzeitig brauchen die Vorbereitungen auf das Reformationsjubiläum 2017 jetzt unsere volle Aufmerksamkeit“, betonte die Präses.

Der Theologie-Professor Bedford-Strohm ist seit 2011 evangelischer Landesbischof in Bayern und seit November 2013 Mitglied im Rat der EKD. (Bild: epd/Norbert Neetz)

Der neue Ratsvorsitzende will die Kirche aktiv in die politische Debatte einbringen. „Wir wollen öffentliche Kirche sein. Wir wollen uns in den öffentlichen Diskurs einmischen“. Man wolle sich nicht aufspielen „als die besseren politischen Kommentatoren, sondern aus einer klaren geistigen Motivation heraus zu den Fragen unserer Zeit reden“. Bei den großen ethischen Debatten stehe die Kirche in der Pflicht zur Mitgestaltung.

Die Wahl von Dresden gilt zunächst nur für ein Jahr. In dieser Zeit bleibt der sächsische Landesbischof Jochen Bohl (64) als stellvertretender Ratsvorsitzender im Amt. 2015 muss dann für die folgende sechsjährige Amtszeit erneut über den Ratsvorsitz entschieden werden. Es wird erwartet, dass Bedford-Strohm das Spitzenamt dann behält.

Bischof Markus Dröge als neues EKD-Ratsmitglied

Neben der Wahl von Bedford-Strohm wurde am Dienstagvormittag der Berliner Landesbischof Markus Dröge in den Rat der EKD gewählt. Die Wahl war nötig geworden, weil der aus persönlichen Gründen zurückgetretene Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider nicht nur den Vorsitz, sondern auch die Mitgliedschaft in dem Leitungsgremium niedergelegt hatte. Dröge steht seit fünf Jahren als Bischof an der Spitze der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, die knapp eine Million Gläubige umfasst. Zudem ist er Vorsitzender des Aufsichtsrates des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung.

„Internationales Reformationsjubiläum mit ökumenischem Horizont“

„Wir sind jetzt in der heißen Phase der Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum“, sagte Bedford-Strohm. Es solle ein Fest mit einem ökumenischen und internationalen Horizont werden. „Dass wir dabei auch der Wunden gedenken, die die Kirchenspaltung geschlagen hat, steht dazu in keinster Weise im Widerspruch. Ich möchte, dass wir uns an dem freuen, was uns die reformatorische Tradition geschenkt hat.“ Das Jahr 2017 könne eine große ökumenische Chance bieten.

Am Vormittag hatte Margot Käßmann, die Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland für das Reformationsjubiläum, ihren Zwischenbericht zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums 2017 vorgestellt. Darin präsentierte sie ein erstes Gesamtbild der Gestaltung des Jubiläumsjahres. Als zentrale Elemente nannte sie den europäischen Stationenweg, die Weltausstellung Reformation, das Jugendcamp, den Festgottesdienst, den Kirchentag und die Kirchentage auf dem Wege. Geplant werde kein deutsches Lutherjubiläum, sondern „ein internationales Reformationsjubiläum in ökumenischem Horizont“, so Käßmann. Auch mit den römisch-katholischen Christen könne die Reformation als Rückbesinnung auf Christus und die Bibel gefeiert werden, in der der Ursprung der Kirche liege. „Wir hängen nicht fest in der Vergangenheit, sondern sind gemeinsam unterwegs nach vorn“. Käßmann wirbt seit 2012 als Botschafterin im In- und Ausland für das Reformationsjubiläum 2017.

Informationen

Autor:luther2017 Quelle:dpa, EKD Datum:11-11-14
Schlagworte:
EKD, Lutherdekade, Nikolaus Schneider, Margot Käßmann, Synode 2014, Heinrich Bedford-Strohm, Reformationsjubiläum 2017

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