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Für das Reformationsjubiläum zum Lutherfinder Mit einem Ausbildungsprogramm fit für das Reformationsjubiläum 2017

Mit einem Ausbildungsprogramm fit für das Reformationsjubiläum 2017 (Bild: Anja Ruffert)

Was ist eigentlich ein Lutherfinder? Zugegeben mag der Begriff zunächst etwas sperrig wirken, meint er doch etwas sehr treffendes, nämlich eine eigens für die Reformationsdekade ausgebildete Person, die, wie eine Gästebetreuung, interessierte Besucher durch die Luthergedenkstätten führt. Und bei längerem Nachdenken, macht diese Vorstellung auch Sinn. Blieben doch Besucher bisher letztlich nur auf gedrucktes Material und touristischen Informationen beschränkt, um sich ein vielschichtiges Bild der spätmittelalterlichen Geschichte zu machen. Mittlerweile gibt es in vielen Luthergebieten, wie beispielsweise Thüringen solche Lutherfinder, die die Stätten der Reformation lebendig vermitteln. 

Gäste durch die Stätten der Reformation führen

In Sachsen-Anhalt werden diese besonderen Gästebetreuer von der Evangelischen Erwachsenenbildung Sachsen-Anhalt (EEBLSA) ausgebildet. Schließlich will man auch im Mutterland der Reformation ein guter Gastgeber sein und dem hohen Andrang von wissbegierigen Lutherfans aus aller Welt gerecht werden. Langfristig ist ein gut ausgestattetes Netzwerk geplant, dass Sammelstätte von professionellen Gästebetreuern aber auch ehrenamtlichen Erwachsenen und Schülern werden soll. Demnach sollen tatsächliche Gästeführer, die bereits an Toursiteninformationsstätten arbeiten gemeinsam mit Ehrenamtlichen in Zukunft das Metier des Lutherfinders ausfüllen.

„Die grundsätzliche Aufgabe der Lutherfinder und Lutherfinderinnen ist ja eigentlich, dass sie für die Gäste, die im Reformationsjubiläumsjahr erwartet werden, sachkundige Führungen anbieten können. Dass sie Bescheid wissen über bestimmte historische Ereignisse, Inhalte, auch über die historische Kunst der Zeit, um sachkundig für die Gäste Rede und Antwort stehen können“, erklärt Jutta Jahn, Projektleiterin für das Projekt Lutherfinder in Sachsen-Anhalt. „Wir erwecken vielleicht damit ein neues Verständnis und schaffen einen neuen Zugang dazu“, beschreibt sie ihre Hoffnung und Wünsche für das Projekt in Sachsen-Anhalt. 

Lutherfinder durch Credit-Points

Die Geschichte der Reformation hat die Jutta Jahn dabei schon immer interessiert: „Ohne diese Bewegung die Martin Luther ausgelöst hat, die natürlich auch im Rahmen der Zeit lag, hätten wir wahrscheinlich nicht auch die demokratische Entwicklung in den mitteleuropäischen Ländern genommen. Für mich ist gerade diese Freiheit des Gewissens eine grundsätzliche Voraussetzung dafür, dass Demokratieprozesse sich überhaupt entwickeln konnten.“

So verwundert es nicht, dass die Kunsthistorikerin die Projektleitung für die Lutherfinder in Sachsen-Anhalt übernimmt. Aber wie wird nun jemand Lutherfinder? Jutta Jahn klärt auf: „Das Programm ist ein Bausteinprojekt. Man kann im laufenden Prozess einsteigen und in der Regel braucht man zwei Jahre um alle Inhalte belegt zu haben. Es existiert ein Point-System. So muss man Punkte erwerben und eine Mindestpunktanzahl haben. Beendet wird die Ausbildung mit einem freigewählten Thema als Führung zur Reformationsgeschichte und Luther selbst.“ 

Für die Ausbildung erhält jeder Lutherfinder einen Lutherpass, der die erhaltenen Credit-Points auflistet. Mit dem Erhalt von 120 Credit-Points können sich die potenziellen Lutherfinder für die Abschlussprüfung anmelden. Und anschließend mit ihrem Abschluss zum Lutherfinder als Gastgeber an den Wirkungsstätten Luthers arbeiten. 

Informationen

Autor:luther2017.de Datum:11-12-15
Schlagworte:
Lutherfinder, Reformationsjubiläum 2017, Orte der Reformation