Die Franckeschen Stiftungen wollen aus der Vielzahl der Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum mit eigenen Akzenten herausragen. Die Jahresschau richtet sich dabei mit Blick auf die pädagogische Tradition der Stiftungen an ein junges Publikum. Das Jahresprogramm steht unter dem Motto „Fragen stellen, Impulse setzen, Reformation verantworten“. „Wir wollen deutlich machen, dass die Reformation kein abgeschlossenes, historisches Ereignis, sondern ein immerwährender Prozess ist“, sagte der Direktor der Franckeschen Stiftungen, Thomas Müller-Bahlke. Außerdem solle die internationale Dimension der Reformation betont werden.
Traditioneller Auftakt des Programmjahrs ist die Francke-Feier, die in 2017 vom 24. bis 26. März stattfindet. Dazu werden Diplomaten aus Dänemark, Großbritannien, Indien, Polen, Russland und den USA sowie 16 Delegationen der Kooperationspartner aus Europa und Übersee erwartet. Der Ausgangspunkt für diese internationale Festveranstaltung ist das Wirken August Hermann Franckes (1663-1727) in der Nachfolge Martin Luthers. Die systematische Verbreitung des Luthertums auch außerhalb Europas habe ihren Weg von Halle aus genommen. Die Francke-Feier wird zum Geburtstag des Gründers ausgerichtet und setzt sich in diesem Jahr auch mit dem reformatorischen Erbe auseinander.
Jahresausstellung ab dem 4. Mai zu sehen
Die Jahresausstellung „Du bist frei“ bildet einen besonderen Höhepunkt. Sie wird am 4. Mai mit einem Poetry Slam eröffnet und ist für Jugendgruppen konzipiert. Sie können dort die Wirkungen der Reformation in ihrem Leben entdecken und sich bis zum Herbst mit der Reformation auseinandersetzen. Mit Blick auf die Zielgruppe sei die Schau besonders intensiv und auch in Zusammenarbeit mit Jugendlichen vorbereitet worden, sagte Müller-Bahlke. Ein „Wort-Würfel“ auf der Wiese vor dem Historischen Waisenhaus wird die Schau begleiten.
Auch die Reihe Hallenser Gespräche nimmt das Reformationsjubiläum in den Blick. So wird unter anderem die Präsidentin des Kirchentages in Berlin und Wittenberg 2017, Christina Aus der Au, zu Gast sein. Beim Historischen Lindenblütenfest am 17. und 18. Juni wird den Spuren der Reformation vom Mittelalter über das 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart nachgegangen. Auch am Programm zum Kirchentag auf dem Weg in Halle vom 25. bis 27. Mai werden sich die Franckeschen Stiftungen beteiligen.