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Evangelische Kirche ehrt die Politikerin Renate Schmidt mit der Martin-Luther-Medaille

Verleihung im Festgottesdienst zur Eröffnung des neuen Themenjahres der Lutherdekade

Renate Schmidt
(Foto: epd-bild/Rolf Zöllner)

Die ehemalige Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) wird mit der Martin-Luther-Medaille geehrt. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) würdige damit die „wechselvolle Solidarität“ der 70-jährigen Politikerin zur evangelischen Kirche, teilte die EKD in Hannover mit.

Die Verleihung der Martin-Luther-Medaille erfolgt am Reformationstag (31. Oktober) in einem Gottesdienst in der Christianskirche in Hamburg-Ottensen. Die Laudatio auf die Sozialdemokratin hält der ehemalige bayerische Ministerpräsident und Vizepräses der EKD-Synode, Günther Beckstein (CSU).

„Engagement für die Rechte von Frauen und die Belange von Familien“

Als Kind der 68er Jahre seien kritische Distanz und konstruktive Solidarität im Verhältnis der Politikerin zur Kirche auf unterschiedliche Zeiträume verteilt gewesen. In Kirche und Gesellschaft sei sie gleichermaßen für Frauen und Familie eingetreten. „Es ist das besondere Anliegen des Rates, das große Engagement von Frau Schmidt für die Rechte von Frauen und die Belange von Familien zu würdigen“, heißt es in der Begründung.

Dem Bundestag gehörte Renate Schmidt von 1980 bis 1994 an. Dort setzte sie sich für die Rechte von Müttern ein, insbesondere für das Recht auf einen Kindergartenplatz und eine Bafög-Erhöhung. Von 1990 bis 1994 war sie Bundestagsvizepräsidentin. In der rot-grünen Regierung von Gerhard Schröder (SPD) wurde Schmidt 2002 Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Auszeichnung für besondere Verdienste um den deutschen Protestantismus

Mit der Martin-Luther-Medaille würdigt die EKD im Vorfeld des 500-jährigen Reformationsjubiläums 2017 seit 2008 evangelische Christen für besondere Verdienste um den deutschen Protestantismus. Bisherige Preisträger waren neben anderen der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker, der Theologe und Liederdichter Klaus-Peter Hertzsch, der vormalige Leiter der Internationalen Bachakademie, Helmuth Rilling, und der frühere sächsische Oberlandeskirchenrat Harald Bretschneider für sein Wirken in der Friedensbewegung in der DDR. Im vergangenen Jahr wurde der ehemalige polnische Regierungschef und Europapolitiker Jerzy Buzek geehrt.

Mit dem Reformations-Gottesdienst in Hamburg wird zugleich das Themenjahr „Reformation – Bild und Bibel“ der Lutherdekade eröffnet. Die Predigt in dem Fernsehgottesdienst hält die Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum, Margot Käßmann.

 

 

Informationen

Quelle:epd Datum:13-10-14
Schlagworte:
Lutherdekade, Politik, Martin-Luther- Medaille, Hamburg, Renate Schmidt