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„ChurchNight" statt Halloween – Protestanten feiern Reformationstag

Tanzen zur ChurchNight
(Tanzen zur ChurchNight)

Rezept für gute Öffentlichkeitsarbeit vom Reformator persönlich

Die Protestanten gehen am Reformationstag zunehmend in die Offensive: So werden allein mehr als 100.000 Menschen in diesem Jahr bundesweit zur sogenannten „ChurchNight“ am Abend des 31. Oktober erwartet. Wo andere Halloween feierten, erschließe die ChurchNight in kreativer Weise christliche Traditionen, heißt es in einem Grußwort des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) zu der Kampagne.

Die Aktion sei zudem ein wichtiges Zeichen für die Ökumene, da sie durch die Nacht hindurch eine Brücke vom protestantischen Reformationstag zum katholischen Allerheiligen schlage. Bereits seit zehn Jahren wirbt auch die Aktion „Hallo Luther“ erfolgreich für den Reformator. 

Motto: „Geht gar nicht! Oder doch?“

Bei der ChurchNight gibt es zahlreiche Veranstaltungen wie Konzertnächte, Mittelaltermärkte, öffentliche Thesenanschläge, Rock in der Kirche oder Jugendgottesdienste. Im Mittelpunkt der Kirchennacht 2013 steht das Motto "Geht gar nicht! Oder doch?". Damit wird das Themenjahr der Lutherdekade „Reformation und Toleranz“ aufgegriffen. Die ChurchNight-Kampagne wurde im Jahr 2006 vom Evangelischen Jugendwerk in Württemberg ins Leben gerufen. Schirmherr ist der württembergische Landesbischof Frank Otfried July. 

Die Aktion "Hallo Luther" findet inzwischen bundesweit und sogar international Anhänger. „Wir sind nicht einfach gegen Halloween, sondern rücken auf kreative Weise das Reformationsfest in den Vordergrund“, sagt Arend de Vries, Geistlicher Vizepräsident des Landeskirchenamtes Hannover. Die Aktion wirbt auch für die 500-Jahr-Feier der Reformation im Jahr 2017.

„Tintenfass-Zielwerfen“ und „Thesen-Wettnageln“

Die Ideensammlung reicht von Gottesdienstentwürfen über Bastelanleitungen und Theaterstücken bis hin zu Rezepten. Das Rezept für gute Öffentlichkeitsarbeit stamme vom Reformator persönlich. Um Gottes Wort zu verbreiten, müsse man "lesen, singen, predigen, schreiben und dichten" und wo es erforderlich sei „mit allen Glocken dazu läuten und mit allen Orgelpfeifen und alles klingen lassen, was klingen könnte“, habe Luther einst gesagt.

Spiele wie „Tintenfass-Zielwerfen“ oder „Thesen-Wettnageln“ ließen sich problemlos in Gemeindefeste integrieren, hieß es. Andere Ideen seien auch zum Nachmachen für jedermann geeignet – so zum Beispiel die Aktion „Süßes oder Gutes“. Dabei werden Kinder, die an Halloween um Süßigkeiten bitten, vor eine Wahl gestellt. Für jedes Kind, das auf Süßigkeiten verzichtet, spendet der Teilnehmer einen selbst gewählten Betrag an eine Kinderhilfsorganisation seiner Wahl.

Informationen

Quelle:epd Datum:29-09-13
Schlagworte:
Reformationstag, EKD, Halloween,