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Bund gibt weitere 4,6 Millionen Euro für Reformationsjubiläum

Geld soll in 22 Einzelvorhaben fließen

(Foto: iStockphoto/Umberto Pantalone )

Bundeskulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) hat weiteres Geld für Projekte zum 500. Reformationsjubiläum 2017 bereitgestellt. Durch die jetzt beschlossene Förderrate würden Zuschüsse von rund 4,6 Millionen Euro für 22 Einzelvorhaben gezahlt, teilte Neumann in Berlin mit. Ebenfalls in der Hauptstadt tagte erstmals der neue Leitungskreis der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie des Deutschen Evangelischen Kirchentages (DEKT).

Neumann betonte, die Reformation sei mehr als ein kirchliches Ereignis gewesen. Die von ihr ausgegangenen Impulse zu humanistischen Zielen hätten nicht nur für die deutsche Geschichte, sondern auch weltweit Bedeutung. Die geförderten Projekte sind in verschiedenen Bundesländern angesiedelt. Geld gibt es etwa für ein Vorhaben des Goethe-Theaters in Bad Lauchstädt (Sachsen-Anhalt) und der Universität Berlin sowie für eine Sonderausstellung in Dresden und einen Comicwettbewerb in München. 

Staat und Kirche erinnern gemeinsam

Am 31. Oktober 2017 jährt sich die Veröffentlichung der berühmten 95 Ablassthesen durch Martin Luthers zum 500. Mal. Der legendäre Thesenanschlag an der Wittenberger Schlosskirche gilt als Geburtsstunde der evangelischen Kirche. Mit den Feierlichkeiten wollen Staat und Kirche in vier Jahren an die welthistorische Bedeutung der Reformation erinnern. Für den evangelischen Kirchentag 2017 sind als Veranstaltungsorte die Lutherstadt Wittenberg sowie Berlin im Gespräch. Eine Entscheidung steht aber noch aus.

Die Bundeszuschüsse für die Vorbereitung des Jubiläums belaufen sich bis 2017 auf 35 Millionen Euro. Gefördert vom Bund wurde auch die am Montag in Berlin präsentierte Ausstellung „Hallescher Pietismus und Reformation. August Hermann Francke in der Nachfolge Martin Luthers“. Anhand von Teilen der Wanderausstellung sollte in der Landesvertretung für den Besuch der weiteren Stationen geworben werden. Die Schau gehört zu einer Reihe von Ausstellungen der Franckeschen Stiftungen. Anlass ist der 350. Geburtstag von August Hermann Francke (1663-1727), der bereits mit mehreren Veranstaltungen begangen wurde.

Reinhard Höppner Chef des neuen Gremiums

Der Leitungskreis von EKD und Kirchentag soll die gemeinsamen Veranstaltungen anlässlich des Reformationsjubiläums steuern. Dem Gremium gehören auch internationale kirchliche Zusammenschlüsse, die Arbeitsgemeinschaft der Christlichen Kirchen in Deutschland sowie die Stadt Wittenberg an. Die Vorbereitung erfordere „die bestmögliche Bündelung kirchlicher Kräfte“, sagte Reinhard Höppner. Der SPD-Politiker und frühere Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt gehört seit 1994 dem Präsidium des Kirchentages an und ist der Vorsitzende des neuen Gremiums.

„Wir freuen uns schon jetzt auf ein ganz besonderes Jahr 2017, in dem die einmalige Chance besteht, sowohl die Stätten wie auch die Einsichten der Reformation im 21. Jahrhundert in besonderer Weise zum Leuchten zu bringen“, erklärte die mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann. Sie wurde neben dem hannoverschen Landesbischof Ralf Meister zur stellvertretenden Vorsitzenden des Leitungskreises gewählt. „Mit dem Leitungskreis ist eine gemeinsame Vorbereitung möglich“, fügte Höppner hinzu: „Nach den bewährten Prinzipien des Kirchentages wird dieser in den kommenden Monaten eigenständige Vorbereitungsgruppen für die einzelnen Projekte berufen.“

Wittenberger Oberbürgermeister mit von der Partie

Dem „Leitungskreis Reformationsjubiläum 2017“ gehören unter anderen an der Berliner Bischof Markus Dröge, die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs, Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt, der Wittenberger Oberbürgermeister Eckhard Naumann, der württembergische Landesbischof Frank Otfried July, der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung und die westfälische Präses Annette Kurschus.

Informationen

Quelle:epd Datum:27-05-13
Schlagworte:
EKD, Bundesregierung, Kirchentag, Reformationsjubiläum, Finanzen