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Bedford-Strohm verteidigt Ökumene bei Reformationsfeiern Auf der Synodentagung der EKD ist das Reformationsjubiläum ein Schwerpunktthema

Heinrich Bedford-Strohm
Der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, bei einer Pressekonferenz der in Magdeburg tagenden EKD-Synode. (Bild: Norbert Neetz / epd-bild)

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, verteidigt die starke ökumenische Ausrichtung der Feiern zum 500. Reformationsjubiläum. Die Sorge, dass bei einer allzu starken Annäherung der Protestanten an die Katholiken das reformatorische Profil der evangelischen Kirche in einer Einheitskirche verschwinden könnte, sei unbegründet, sagte Bedford-Strohm am Sonntag (6.11.16) zu Beginn der EKD-Synodentagung in Magdeburg. „Das Ziel ist vielmehr versöhnte Verschiedenheit“, betonte er vor den 120 Mitgliedern des Kirchenparlaments.

Impulse für weitere Feiern

„Es geht um eine Gemeinschaft der Kirchen, die Differenzen nicht als Bedrohung, sondern als potenziellen Reichtum sieht“, sagte der bayerische Landesbischof, der seit zwei Jahren an der EKD-Spitze steht. Manche theologischen Fragen zum Amts- und Kirchenverständnis seien weiterhin ungeklärt. Doch er habe die Hoffnung, dass das Jubiläumsjahr zu 500 Jahren Reformation neue Impulse für die weitere Arbeit an diesen theologischen Fragen bringt.

Das Festjahr war am vergangenen Montag eröffnet worden. Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.

Bedford-Strohm nannte eine gemeinsame Pilgerreise des Rates der EKD mit Vertretern der katholischen Deutschen Bischofskonferenz Mitte Oktober einen „ökumenischen Meilenstein“. „In den geistlichen Impulsen an den Wirkungsstätten Jesu und der menschlichen Gemeinschaft hat uns der Heilige Geist tatsächlich zusammengeführt“, sagte der bayerische Landesbischof. Zwar sei Deutschland nicht der Nabel der Weltkirche. „Aber man sollte auch nicht unterschätzen, welche Energie davon ausgeht, wenn die Kirchen in dem Ursprungsland der Reformation in dieser Weise neu zusammenfinden“, sagte Bedford-Strohm.

Die Synodentagung war am Sonntagmorgen mit einen Festgottesdienst im Magdeburger Dom eröffnet worden. Das Kirchenparlament berät bis Mittwoch in Magdeburg. Schwerpunktthema der EKD-Jahrestagung ist „Europa in Solidarität“.

Informationen

Quelle:epd Datum:07-11-16
Schlagworte:
Evangelische Kirche in Deutschland, Synodentagung der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, Magdeburg, Reformationsjubiläum,