Zum Reformationsjubiläum zeigt das Ruhr Museum in Essen vom 3. April bis zum 31. Oktober 2017 die Sonderausstellung „Der geteilte Himmel“. Anhand kulturhistorischer Exponate wird die Religionsgeschichte Nordrhein-Westfalens seit der Reformation präsentiert, wie Museumsdirektor Heinrich Grütter am Freitag erklärte. In zehn Kapiteln wird der religiöse Wandel vor allem durch die Migrationsbewegungen während der Industrialisierung und nach dem Zweiten Weltkrieg beleuchtet.
„Aktueller und zukunftsweisender hätte man einen Beitrag zum Reformationsjubiläum kaum gestalten können“, sagte die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, anlässlich des Festakts zur Eröffnung der Ausstellung. „Eine der größten demokratischen Herausforderungen ist es, das Gemeinsame über das Trennende zu stellen, das Menschliche über das Religiöse oder nicht Religiöse“, fuhr die Ministerin fort. Auch Nordrhein-Westfalens Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport, Christina Kampmann, blickte in die Zukunft: „Ich hoffe und wünsche mir, dass dieses Jubiläum ein Aufbruch ist und uns den Mut gibt, den Dialog zu suchen, auch wenn es schwierig ist.“
Im Blickpunkt der Ausstellung stehen das Verhältnis und das Zusammenleben der unterschiedlichen Religionen und Konfessionen über die Jahrhunderte. Dabei zeige sich, dass das Gebiet an Rhein und Ruhr nicht erst heute mit mehr als 250 Religionsgemeinschaften „eine der multireligiösesten Regionen Europas“ sei, sagte Grütter. „Das Nebeneinander unterschiedlicher Glaubensrichtungen bestand von Anfang an.“ Über Jahrhunderte existierten die christlichen Konfessionen und das Judentum nebeneinander. Dabei gab es durch die Migrationsbewegungen immer wieder Verschiebungen in den konfessionellen Verhältnissen. Heute teilen sich den Himmel über dem Ruhrgebiet Fördertürme, Schornsteine und Kirchtürme auch mit Moscheen, Synagogen und anderen religiösen Einrichtungen.