Die Projektgruppe "Lutherdekade 2017" in Bayern sammelt zum Themenjahr Reformation und Politik Statements, warum sich Christen politisch engagieren sollten. Analog zu Luthers 95 Thesen sollen nun 95 Gründe für politisches Engagement aus christlicher Perspektive zusammenkommen. Mitmachen kann man im Internet unter www.luther2017-bayern.de.

Pfarrer Christian Düfel, Koordinator der Lutherdekade in der bayerischen evangelischen Landeskirche, hofft, dass sich Christinnen und Christen angesprochen fühlen und sich politisch engagieren. "Es ist auch eine Aktion gegen Politikverdrossenheit", so Düfel. Bisher haben sich 47 Menschen geäußert - darunter zahlreiche Prominente.

"Nicht kluges Kommentieren, sondern gestaltendes Handeln"

Der Fürther Kabarettist und Kirchenvorsteher Volker Heißmann schreibt: "Christen sollten sich politisch engagieren, weil die Politik nicht den Blick auf das Wesentliche verlieren darf - den Menschen." Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm findet: "Christen sollten sich politisch engagieren, weil die Gottesliebe und die Menschenliebe untrennbar miteinander verbunden sind und die Überwindung der Not des Nächsten immer auch politische Dimensionen hat." Und Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) meint: "Christen sollten sich politisch engagieren, weil sie nicht durch kluges Kommentieren, sondern durch gestaltendes Handeln dem Gemeinwohl christlich dienen."

Auch der frühere bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU), der SPD-Politiker Markus Rinderspacher, der bayerische DGB-Vorsitzende Matthias Jena, Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der frühere bayerische Landesbischof Johannes Friedrich haben schon ein Statement abgegeben.