Skip to main content

95 Gottesdienste an außergewöhnlichen Orten

Wenn im Jahr 2017 auf 500 Jahre Reformation zurückgeblickt wird, feiert die Evangelische Kirche im Rheinland (EKIR) das Jubiläum mit verschiedenen Projekten – und unter einem eigenen Motto. 

(Bild: mstruck)

Neben vielen Aktionen, die bereits geplant werden, will die Evangelische Kirche im Rheinland das 500. Reformationsjubiläum 2017 nutzen, um Menschen an ungewöhnlichen Orten anzusprechen. Ab dem 31. Oktober 2016 bis zum Reformationstag 2017 sollen deshalb 95 Gottesdienste an 95 außergewöhnlichen Orten gefeiert werden. 

„Vergnügt, erlöst, befreit!“ 

„Durch die Reformation ist das geistliche Leben demokratischer geworden und aus den Kirchen und Klöstern herausgetreten“, erklärte Martin Engels, der Projektleiter für das Reformationsjubiläum bei der rheinischen Kirche, am Mittwoch (17. Juni) in Düsseldorf. In diesem Sinne sollten Gemeinden aus ihren Gotteshäusern herauskommen, um die Menschen neu anzusprechen, sagte der Theologe.

Die rheinische Kirche begeht das Reformationsjubiläum außerdem unter einem eigenen Motto: „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit!“. Der Satz stamme zwar nicht von einem Reformator, sagte der rheinische Präses Manfred Rekowski mit einem Augenzwinkern, aber sein Autor, der niederrheinische Kabarettist Hanns Dieter Hüsch gelte vielen im Rheinland ja fast schon als Kirchenvater. „Vergnügt und vergnüglich zu leben ist möglich, weil der Mensch nach reformatorischem Verständnis erlöst und befreit worden ist. Hier greift Hüsch bekannte, geprägte reformatorische Grundbegriffe auf“, machte der Präses deutlich.

Wuppertal als Station

„Wir haben im Rheinland zwar keine klassische Stätte der Reformation, aber eine Stätte der Reformation des 20. Jahrhunderts“, sagte Engels mit Blick auf die Gemarker Kirche in Wuppertal. Dort wurde 1934 die „Barmer Theologische Erklärung” verabschiedet, die als zentrales Dokument des Kirchenkampfes in der NS-Zeit gilt. In Wuppertal macht den Angaben zufolge – voraussichtlich im März 2017 – auch der „Europäische Stationenweg“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und des Deutschen Evangelischen Kirchentags Halt. Ein „Reformations-Truck“ macht dabei jeweils drei Tage lang an 67 Orten in 18 europäischen Ländern Station. Für das geplante Programm werden nach Engels Angaben Partner aus den Bereichen, Kultur, Wissenschaft und Ökumene eingebunden. 

Gemeinsam mit der westfälischen und lippischen Landeskirche beteiligt sich die rheinische Kirche auch an der Weltausstellung Reformation, die unter dem Motto „Tore der Freiheit“ vom 20. Mai bis 10. September 2017 in Wittenberg geplant ist. Die evangelischen Kirchen in Nordrhein-Westfalen haben dafür nach Engels Worten eine interaktive Wanderausstellung unter dem Motto „Gelebte Reformation – Barmer Theologische Erklärung“ konzipiert.

Informationen

Autor:luther2017.de Quelle:EKIR/epd Datum:18-06-15