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Wir sind dabei – Gundolf Schmidt

Gundolf Schmidt und sein Reisebegleiter Jürgen Genicke auf dem Lutherweg. (Bild: privat)

Seit nun fast seit einem Jahr befinde ich mich auf dem Lutherweg. Erst war es nur die reine Abarbeitung der einzelnen Stationen des sächsischen Lutherweges. 550 Kilometer müssen nun einmal bewältigt sein. Es ist auch wirklich ein Wanderweg und kein Radweg. 

Aber schon beim Abradeln entdeckte ich eine völlig neue Dimension des Lutherweges. Es geht mir nicht mehr nur um das Abarbeiten der Kilometer, immer tiefer dringe ich bewusst und unbewusst in die Materie 500 Jahre Reformation ein. Viele Interviews wurden geführt und immer wieder kommen neue schöne Gespräche dazu. Martin Luther bestimmt seit Juli 2016 mein Leben, gewollt und ungewollt. 

Ursprünglich war Luther nur eine Notlösung. Mitten in die Planungen zu einer Radtour durch Schweden im Sommer 2016 platzte der Geburtstermin meiner Enkeltochter. Meine Tourpartnerin – die zukünftige Oma – sagte die Reise natürlich komplett ab. Als Alternative bot sich eine kleine Radtour durch Sachsen an. Zwar blieb die zukünftige Großmutter dann doch lieber bei der Tochter, aber mit einem Freund, bekennender Christ, fuhr ich in zehn Etappen den sächsischen Lutherweg ab. 

Aus der Reise entstand eine Reportage, „Expedition Lutherweg“, die Bekanntes mit Unbekanntem verbindet. Zahlreiche Klöster, Kirchen und Menschen werden darin vorgestellt und auch kulturelle Höhepunkte eingefangen, wie zum Beispiel das Lutherfest in Borna. Später kamen dann der Lutherweg in Thüringen dazu, zum  Schluss in Sachsen-Anhalt. Inzwischen kann ich schon von mir behaupten, fast alle historischen Lutherstationen besucht zu haben. Möhra, Eisenach, Eisleben, Wittenberg, Halle, Erfurt, Schmalkalden, das sind Wegstationen in seinem Leben gewesen, nun auch in meinem. 

Um die Gestaltung meines Vortrages „Expedition Lutherweg“ geht es schon lange nicht mehr. Es sind jetzt schon vier Teile à 1,5 Stunden. Ich hielt ihn schon in Delitzsch, Zwickau, Wermsdorf, Kloster Sornzig, Orte wie Torgau, Grimma, Sitzenroda kommen noch hinzu. Eine weitere fotografische Beschäftigung führt zu immer mehr gutem Material. Ich kann es nur nicht mehr nutzen. Mein Blog und meine Webseite können auch schon lange nicht mehr alle Bilder und Impressionen aufnehmen. 

Immer neue Veranstaltungen, Ausstellungen stehen aber noch auf meinem Wunschplan. Eine wahre (Luther-)Sucht. Eine Fotoausstellung ist ebenso entstanden und selbstverständlich nehme ich auch am Fotowettbewerb des Luther Passes teil.