Skip to main content
Innenansicht der Schlosskirche
Innenansicht der Schlosskirche (Foto: TIC/Jörg Schöner)

Für Dr. Martin Luther stand fest: „Torgaus Bauten übertreffen an Schönheit alle aus der Antike, selbst der Tempel des Königs Salomo war nur aus Holz“. An die 500 Baudenkmale im Stil der Renaissance und der Spätgotik bilden ein städtebauliches Ensemble von internationalem Rang. Schloss Hartenfels, das besterhaltene Schloss der Frührenaissance in Deutschland, und das prächtige, den Markt beherrschende Rathaus bilden die Höhepunkte einer beeindruckenden historischen Stadtlandschaft.

Das bedeutendste Zeugnis der Renaissancearchitektur in Torgau ist der von Konrad Krebs 1533-1536 geschaffene Große Wendelstein am Hauptgebäude von Schloss Hartenfels. Wie eine Spindel schwingt sich die elegante Treppe ohne zusätzliche Versteifungen über zwei Stockwerke nach oben. Am oberen Portal erwartet den Besucher die historisch erste plastische Darstellung von Luther in einem Medaillon.

Erster protestantischer Kirchenneubau

Im Seitenflügel des Schlosses befindet sich die Schlosskirche. Die Kirche wurde am 5. Oktober 1544 von Martin Luther geweiht. Sie gilt als der erste protestantische Kirchenneubau, an dem des geistige Programm der Reformation erstmals in Architektur und Kunst umgesetzt wurde. Im 15./16. Jahrhundert war Schloss Hartenfels Residenz der sächsischen Kurfürsten aus der ernestinischen Linie der Wettiner. Der in Torgau geborene sächsische Kurfürst Friedrich der Weise bekannte sich zwar nicht zu Luthers Lehre, ließ aber den mit Reichsacht und Kirchenbann belegten Reformator zum Schutz heimlich auf die Wartburg bringen.

Der politische Einfluss der Kurfürsten sicherte die Verbreitung der reformatorischen Ideen Martin Luthers im Reichsgebiet. Zur Verteidigung der Glaubensfreiheit schlossen evangelische Fürsten 1526 den Torgauer Bund. Luther, Melanchthon, Jonas und Bugenhagen erarbeiteten 1530 die Torgauer Artikel als Grundlage der Augsburger Konfession. So entwickelte sich Torgau zum politischen Zentrum der Reformation. Volkstümlich galt die Stadt deshalb als die „Amme der Reformation“, während man Wittenberg als die „Mutter der Reformation“ bezeichnet.

Katharina-Luther-Gedenkstätte

Luthers Frau Katharina von Bora ist 1552 in Torgau gestorben. Ihr Grab befindet sich in der Stadtkirche St. Marien. Die Katharina-Luther-Gedenkstätte in ihrer letzten Wohnstätte erinnert an das Wirken der couragierten Frau. Das Stadt- und Kulturhistorische Museum in der ehemaligen Kurfürstlichen Kanzlei gibt einen anschaulichen Überblick über Torgaus reiche Geschichte und die Bezüge zur Reformation.

Bildergalerie Torgau

An die 500 Baudenkmale im Stil der Renaissance und der Spätgotik machen Torgau zu einem städtebaulichen Ensemble von internationalem Rang.

weiterführende Informationen

Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH

Bautzner Straße 45/47

D-01099 Dresden

+49 (0) 351 / 49 17 00

Verwandte Artikel

Katharina-Luther-Stube in Torgau

Mehr als einmal kreuzte der Lebensweg der Katharina von Bora die Stadt Torgau. Das schmucke Renaissance-Wohnhaus, in dem sie am 20. Dezember 1552 starb, ist heute die einzige Gedenkstätte für die Lutherin.

Schätze einer Fürstenehe

Die Hochzeit 1607 in Torgau und das reiche Vermächtnis des Kurfürstenpaares Johann Georg I. und Magdalena Sibylla von Sachsen.

Torgau ist „Reformationsstadt Europas“

Das sächsische Torgau darf sich mit dem Titel „Reformationsstadt Europas“ schmücken, der ihr von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) verliehen wurde. Diese ehrt damit die historische Schlüsselstellung der einstigen kursächsischen Residenzstadt Torgau und die von hier ausgegangenen politischen und kulturellen Impulse für die Reformationsbewegung.