Auch 2018 wurde der Reformationstag feierlich begangen. Natürlich waren die Feierlichkeiten für das Reformationsjubiläum 500+1 etwas kleiner als zur „großen“ 500, aber ebenso wie im Vorjahr gab es vielfältige Veranstaltungen zu erleben. Nachdem im Vorjahr der Reformationstag noch deutschlandweiter Feiertag war, war diese Frage 2018 wieder den Ländern überlassen. Allerdings hat die Auseinandersetzung mit der Reformation in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass einige Länder den Feiertag neu eingeführt haben. 2018 wurde der 31. Oktober in Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein erstmals als landesweiter Feiertag begangen.
Allein in Niedersachsen hatte die evangelische Kirche mehr als 100 Gottesdienste und Andachten veranstaltet und dabei – wie auch schon während der Lutherdekade – einen Fokus auf den Austausch mit Vertretern anderer Konfessionen gelegt. So diskutierte Landesbischof Ralf Meister in Hannover mit Dr. Gábor Lengyel, Rabbiner von der Liberalen Jüdischen Gemeinde in Hannover. „Es hat in den letzten Jahren eine kritische Auseinandersetzung mit dem Antijudaismus Martin Luthers gegeben“, erklärte Meister. Dieser Lernprozess solle fortgesetzt werden. Jüdische Vertreter hatten insbesondere in Niedersachsen die Einführung des Reformationstags als neuen Feiertag kritisiert.
Volle Kirchen bei zentralen Gottesdiensten
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) spricht in ihrer Pressemitteilung zum Reformationstag von zehntausenden Gottesdiensten und Veranstaltungen im ganzen Bundesgebiet. Insbesondere die zentralen Gottesdienste, etwa im Dom zu Meißen, in der Münchener Matthäus-Kirche, in der Christuskirche in Mainz oder der Hamburger Hauptkirche St. Petri waren bis zum letzten Platz gefüllt. Rund 7500 Menschen besuchten die Feierlichkeiten in der Bremer Innenstadt.