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Die Leisniger Kastenordnug von Martin Luther
Die Leisniger Kastenordnug von Martin Luther (Foto: Alexander Westenberg)

Leisnig, die Stadt auf dem Berge mit ihrer mittelalterlichen Burg Mildenstein und dem nahe gelegenen Zisterzienserkloster Buch, liegt mitten in Sachsen, genau zwischen Dresden, Leipzig und Chemnitz. Eine entscheidende Rolle spielte Leisnig in der Reformationszeit.

Bereits einige Jahre nach dem Thesenanschlag Luthers richtete man sich in der Stadtkirche St. Matthäi in Predigt und Sakramentsverwaltung nach den Lehren des Reformators. Geistlich wollte man sich nicht länger vom Kloster Buch verwalten lassen, außerdem galt es, sich der entlaufenen Mönche anzunehmen und ihnen ein Startkapital zur Verfügung zu stellen. Weiteren sozialen Aufgaben wollte man sich ebenfalls stellen.

Die Stadtkirche St. Matthäi in Leisnig
Die Stadtkirche St. Matthäi
in Leisnig
(Foto: Alexander Westenberg)

Vorwort zur Leisniger Sozialordnung von Martin Luther

Daher baten die Bürger Leisnigs Martin Luther, zur Beratung über eine Sozialordnung in die Bergstadt zu kommen. 1522 sowie 1523 weilte er daraufhin für mehrere Tage hier vor Ort und es entstand die Leisniger Kastenordnung, das älteste evangelische Sozialpapier der Welt, zu dem Martin Luther auch das Vorwort schrieb. Weitere Schriften verfasste Martin Luther ebenfalls für die Stadt.

Am bekanntesten ist und bleibt die in seinen Ansätzen weiterhin aktuelle Leisniger Kastenordnung. Sie regelte die Verwaltung der Gelder, die die Gemeinde einnahm und in einem mit vier Schlössern versehenen Kasten aufbewahrte. Eine Kopie sowie Erklärungen finden sich im Eingangsbereich der Stadtkirche. Ausserdem befindet sich im Stadtgut Leisnig eine Dauerausstellung zur Leisniger Kastenordnung.

Ebenfalls lohnt sich ein Blick in die Kirche, in der in lückenloser Reihenfolge die Porträts der Superintendenten seit 1619 hängen. Bereits 1529 wurde Wolfgang Fueß auf Empfehlung Luthers erster Superintendent in Leisnig.

Durch mittelalterliche Gassen zum Zisterzienserkloster

Ein Besuch durch die mittelalterlichen Gassen, zum Stadtgut, der Stadtkirche und zur Burg Mildenstein  alles in unmittelbarer Nachbarschaft – lohnt sich immer, sowie die Besichtigung des ehemaligen Zisterzienserklosters in Klosterbuch. Außerdem finden sich im Umkreis von rund zwanzig Kilometern unzählige Burgen sowie Mühlen. Daher sollte man – wenn möglich – mehr als nur einen Tag in dieser wunderschönen und erlebnisreichen wie geschichtsträchtigen Gegend verweilen.

weiterführende Informationen

Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH

Bautzner Straße 45/47

D-01099 Dresden

+49 (0) 351 / 49 17 00

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