Die sogenannten Lutherstuben auf der Veste erinnern an diesen Aufenthalt. Heute sind in den Zimmern Portraits des Reformators und seiner Frau von Lucas Cranach d. Ä. zu sehen, sowie Gemälde, Stiche, Münzen und Medaillen, die das Geschehen dieser religionsgeschichtlich wichtigen Monate veranschaulichen.
Zentrales Ausstellungsstück ist der Coburger Hedwigsbecher aus dem 12. Jahrhundert, der aus dem Besitz Elisabeth von Thüringens stammt und später ihre Reliquien aufnahm. Er wurde schließlich Teil des Wittenberger Heiltumsschatzes. Nach dessen Auflösung gelangte das Glas in den Besitz Martin Luthers.
Luther-Memoria
Schon bald nach Luthers Tod fanden sich Besucher auf der Veste ein, um „Doktor Luthers Stuben“ zu sehen. Im 19. Jahrhundert gewann die Erinnerung an den Aufenthalt des Reformators zunehmend an Bedeutung für das Selbstverständnis des Hauses Sachsen-Coburg. 1844 entstand im Rahmen der historisierenden Umgestaltung der Veste ein reich geschmücktes „Reformatorenzimmer“, dessen in Teilen erhaltene Dekoration ebenfalls zu besichtigen ist. Als der letzte regierende Herzog, Carl Eduard, 1905 die Regierung antrat, machten ihm seine Untertanen die Erneuerung der Schlosskapelle, die fortan den Namen „Lutherkapelle“ tragen sollte, zum Geschenk.
Kunstsammlungen der Veste Coburg
Die Kunstsammlungen der Veste Coburg umfassen Waffen und Rüstungen, jagdliche Objekte, Kutschen und Schlitten, eine umfangreiche Glassammlung und weiteres Kunsthandwerk von der Renaissance bis zur Gegenwart. Zudem ist altdeutsche Kunst mit herausragenden Skulpturen und Gemälden zu sehen, darunter zahlreiche Cranach-Werke und eine Arbeit von Grünewald. Mit ihrem Kupferstichkabinett beherbergt die Veste eine der größten graphischen Sammlung in Deutschland.